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Donnerstag, 16. April 2020 00:00:00 Kultur News
Aktualisiert: Vor 2 Min.
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Lee Konitz war eine der stilbildenden Persönlichkeiten des Modern Jazz. Sein Spiel war geprägt von Leichtigkeit und melodischer Stringenz. Am Mittwoch ist er an den Folgen von Covid-19 gestorben.

Was wird, wenn die Infektionswelle auch Länder erfasst, die ihr so gut wie nichts entgegenzusetzen haben? Der kamerunische Autor und Blogger Florian Ngimbis hat einen Vorgeschmack davon erhalten und liefert ein bissiges Résumé.

Der deutsche Schriftsteller schreibt über eine Familie im deutsch-tschechischen Grenzgebiet. Das ist ganz unspektakulär, dafür umso beklemmender.

Ende Februar war der chilenische Autor Luis Sepúlveda wegen einer Corona-Infektion in Spanien ins Krankenhaus gebracht worden. Nun ist er, 70-jährig, gestorben.

Auf «goldenen Schwingen» im Cyberspace: Mit der Freiheitshymne aus Verdis «Nabucco» trotzt ein Chor im gebeutelten Rom dem Virus virtuell. Er knüpft damit nahtlos an die wechselvolle Geschichte des Stückes an.

Ein Virus stellt die Machtverhältnisse auf den Kopf: Sars-CoV-2 herrscht, und plötzlich sagt die Medizin, was zu tun ist. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft richten sich danach. Ein gesellschaftliches Subsystem bestimmt über alle anderen. Wie lange noch? Und mit welchen Folgen?

Vielleicht täten wir besser daran, nicht auf die Bücher unserer Zeitgenossen zu warten. Wir läsen besser Heidegger oder Hölderlin.

Seit er in den 60er Jahren seine erste Erzählsammlung «Os Prisioneiros» herausbrachte, gilt Rubem Fonseca als Erneuerer der brasilianischen Literatur im 20. Jahrhundert. Nun ist er, fast 95-jährig, gestorben.

Das Coronavirus bringt auch die Feuilletonredaktion in eine ausserordentliche Lage: Man sieht sich kaum noch. Offen ist, ob das ein Vorteil oder ein Nachteil ist. Bis das geklärt ist, schreiben wir Tagebuch.

Virtuelle Realitäten sind der letzte Schrei. Wenn es ums Erleben von Ausstellungen und Bauwerken geht, hilft aber vor allem das innere Auge des Betrachters.

Klassiker zum Wiedersehen, neue Inszenierungen zur Entdeckung:  Alle wichtigen Sprech- und Tanzbühnen versüssen ihrem Publikum das Zuhause-Bleiben mit persönlichen Telefongesprächen, Online-Streams und anderen überraschenden Arten von Hausbesuchen.

Welche Songs helfen in der Quarantäne? Und wie findet man Ersatz für Konzerterlebnisse? Das Coronavirus hat die Pop-Szene in eine Krise gestürzt. Aber es sorgt auch für einen neuen Boom der Streaming-Kultur.

Fühlen Sie sich eingeengt in Ihren vier Wänden? Brechen Sie doch wieder einmal aus: Mit diesen Büchern, Stücken oder Filmen tun sich im Vertrauten neue Welten auf.

Zahlreiche weltweit bedeutende Kunstinstitutionen bieten jetzt virtuellen Zugang zu ihren Schätzen. Wir haben uns umgeschaut und für Sie unsere Favoriten zusammengestellt.

Die Wasserglaslesung fällt aus. Trotzdem kann man Autorinnen und Autoren zurzeit auf vielfältige Weise begegnen – etliche Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen lancieren innovative Alternativen. Wir stellen interessante Formate vor.

Wer hätte gedacht, dass wir unser Verhalten so plötzlich ändern können und daran sogar Freude haben? Es gibt alte Gewohnheiten und neue Leidenschaften zu entdecken.

Ein Land, ja eine Kultur implodiert gerade, und niemanden scheint es zu kümmern. Was spielt sich gerade vor unseren Augen in den Ländern ab, die von sich behaupten, sie seien zivilisiert?

Im Kampf um das nackte Leben und den künftigen Konsum entsorgen wir sämtliche Denkfiguren und Utopien einer radikalen Avantgarde. Ein Nachruf.

Vielleicht ist der Verlust der gewohnten Strukturen am schlimmsten zu ertragen in der gegenwärtigen Krise. Aber gerade die Ungewissheit ist die Mitgift der Freiheit. Sie begleitet unser Leben. Ohne sie wäre alles nichts.

Wer ihn hört, entdeckt das ganze Leben. Ich begann damit als kleiner Bub. Nach einer Beethoven-Krise entdecke ich den genialen Komponisten jetzt ganz neu. Was für eine Wonne!

Von Franz Grillparzer bis zu Hans Magnus Enzensberger und Jenny Erpenbeck haben sich viele Schriftsteller an der literarischen Rettung von Beethovens Bühnenwerken versucht – mit originellen Strategien.

Beethovens Neunte – eine Sinfonie zum Feiern und zum Fürchten.

Am Dienstag ist der Maler, Zeichner und Objektkünstler Markus Raetz 78-jährig gestorben.

Der passionierte Kirchenbauer und Pionier einer Freizeit-Architektur für die Babyboomer-Generation ist am Karsamstag in Zürich gestorben.

Bilder und Skulpturen haben eine physische Präsenz, einen eigenen Geruch, eine Ausstrahlung in den Raum. Das Museum ist unersetzlich.

Die Filmgeschichte ist gespickt mit Stars, die sich freiwillig in Quarantäne begaben. Diese wussten: Der Rückzug ist entscheidend, damit noch die Nachwelt die Aura des Mysteriums verspüren kann.

Filmkost gibt es derzeit nur als Video-on-Demand. Aus Sorge, ihr Publikum an die grossen Streaming-Dienste zu verlieren, stellen nun auch viele Schweizer Kino- und Festivalbetreiber einen Teil ihres Programms ins Netz. Unsere Empfehlungen.

Er gewann den Goldenen Leoparden von Locarno und den César. Nun ist Reusser im Alter von 77 Jahren verstorben.

2017 erschien das Sachbuch «Die Getriebenen» des «Welt»-Journalisten Robin Alexander, der darin nachzeichnete, wie in Deutschland die politischen Entscheidungen in der Asylkrise zustande gekommen waren. Die ARD zeigt nun einen gleichnamigen, sehenswerten Spielfilm, in dem Angela Merkel zu gut wegkommt.

Diese Ouvertüre ist ein Versprechen: Das neue Team aus Saarbrücken geht explosiv an den Start und findet die Gemeinsamkeit von deutscher Familienhölle und verdrängter Nazi-Geschichte.

Die Verfilmung von Philip Roths Roman als Miniserie entwirft das Szenario eines totalitären, intoleranten Amerika unter der Führung eines antisemitischen Präsidenten. Die bedrückende historische Fiktion findet Anklang in der Gegenwart der heutigen USA.

Streaming-Dienste sind gefragter denn je. Doch ihr Angebot ist schier unendlich und – schlimmer – völlig unübersichtlich. Bei welchen Serien lohnt es sich wirklich, sie zu Ende zu schauen? Wir haben uns auf Netflix, Sky und Co. umgesehen und präsentieren unsere Favoriten.

Wie eine grosse Krise die Menschen durch viele kleine Zwickmühlen schickt, das ist das Thema von «Ozark». Der psychologische Antrieb ist das Zwischenmenschliche. War diese Serie schon immer etwas vom Besten, was Netflix hervorgebracht hat, so hält sie uns in der Corona-Krise den Spiegel vor.

Hommage an einen vergessenen Musikpionier: Alexander Schaichet gründete das erste Kammerorchester der Schweiz. Jetzt wird endlich angemessen an ihn und sein wegweisendes Wirken erinnert.

Weisser Country und schwarzer Soul haben sich gegenseitig stets beeinflusst. Ein neues Album der Southern-Soul-Legende Swamp Dogg zeigt die musikalische Verwandtschaft auf schräge und anrührende Weise.

In schwierigen Zeiten finden Komponisten oft zu besonders eindringlichen Klängen. Wenn man sie wieder öffentlich spielen kann, wird sich unsere Wahrnehmung verändert haben.

Er hat das Konzept des Tribut-Albums geprägt. Hal Willner hatte dabei nie Hemmungen, unterschiedliche Traditionen und Musiker zusammenzubringen. Nun ist der Amerikaner 64-jährig an Covid-19 gestorben.

Selten gab es so viel Gezänk um ein Buch. In Amerika musste Woody Allen den Verlag wechseln, in Deutschland protestierten Autoren gegen die Veröffentlichung seiner Memoiren. Trotzdem liegt «Ganz nebenbei» jetzt vor – zum Glück.

Unter den literarischen tschechischen Dissidenten ist Jiří Gruša (1938–2011) für den deutschsprachigen Leser schwer fassbar geblieben. Bekannt machte ihn nach 1989 seine Karriere als Diplomat. Eine Werkausgabe verleiht seinem Schaffen endlich klarere Kontur.

Teetrinken und Tischerücken gehörten im 19. Jahrhundert zu den beliebtesten Freizeitvergnügen. Die Esoterik zog das Volk in seinen Bann – aber auch Mediziner und Künstler experimentierten mit dem Okkulten.

Die Umweltzerstörung beschäftigt den Amerikaner T. C. Boyle seit langem. Schon 2000 legte er einen Roman über die Klimakatastrophe vor. Sein neuer Erzählband spielt das Verhältnis zwischen Mensch und Natur bald in ernsten, bald in skurrilen Szenarien durch.

Kann man eine Heldinnengeschichte als Roman erzählen? Ja, wenn man es macht wie die Schriftstellerin Anne Weber.

Das Ensemble Resonanz mischt seit Jahren die Orchesterlandschaft auf. Jetzt wagt es sich mit dem Dirigenten Riccardo Minasi an ein Heiligtum der Wiener Klassik: die letzten drei Sinfonien von Mozart. Das Hör-Erlebnis kann einen glatt aus dem Sessel heben.

Der gefeierte Barockdirigent hat sich zu Beethoven vorgearbeitet und dessen einzige Oper aufgenommen – in der Urfassung. Das Klischee vom gescheiterten Musikdramatiker Beethoven bedarf der Korrektur, erklärt Jacobs.

Keine Band hat die British Invasion so aggressiv vorangetrieben wie The Who. Der Sänger Roger Daltrey und der Songwriter und Gitarrist Pete Townshend haben die sechziger Jahre mitgeprägt. Nun wenden sie sich mit einem Alterswerk nochmals an ihre Generation.

Ist gestreamtes Theater immer noch Theater? Ist alles perfekt, was Picasso gemalt hat? Und wie sieht die Welt aus, wenn alles vorbei ist, was uns jetzt gerade beschäftigt? Nicolas Stemann, Co-Intendant des Schauspielhauses Zürich, stellt sich existenzielle Fragen – und schreibt nebenbei exklusiv für die NZZ ein Krisen-Tagebuch.

Theater und Boxen haben einiges gemeinsam, von Brecht bis Hemingway und Wondratschek ist man sich einig: Beides ist Handwerk, und ohne Kontakt zum Publikum ist eins wie das andere ein verlorener Kampf.

Nach den Bayreuther Festspielen fällt nun auch das von Cecilia Bartoli geleitete Pfingstfestival in Salzburg der Pandemie zum Opfer. Die Durchführung der Sommerfestspiele ist weiterhin ungewiss.

Aus vielen Filmen kennt man das markante Gesicht von Dieter Laser. Nun ist der grosse deutsche Theater- und Filmschauspieler tot.

Die Einnahmen fallen höher aus, als erwartet. Deshalb senkt der Bund die Abgabe für die elektronischen Medien. Doch auch die SRG profitiert von zusätzlichen Millionen.

Von vielen bereits abgeschrieben, erfreut sich das Rechtsaussen-Medium Breitbart anscheinend guter Gesundheit. Nicht zuletzt wegen Facebook, das Fake-News neuerdings als «Standpunktdiversität» verharmlost.

Dass die steigende Nachfrage nach NZZ-Titeln nicht nur auf die Corona-Krise zurückzuführen ist, belegen die neuen Wemf-Zahlen zur Reichweite.

Vincent van Goghs eigene Kunstmarkt-Strategien stellen ein vernachlässigtes Kapitel in der tragischen Erfolgsgeschichte dieses Künstlers dar.

Art Basel Hong Kong verschiebt sich ins Internet

Vieles hat sich verändert in New York. Der Erfolg der Armory Week mit ihren Messen Armory und Independent macht deutlich, dass es innovative Formate braucht, um die Kunstszene lebendig zu halten.

Neue Sammlerstücke von Designern: Das gibt es an der Collectible in Brüssel, der weltweit einzigen Messe, die sich ausschliesslich dem zeitgenössischen Design verschrieben hat.

Über die Frauen der Yakuza ist wenig bekannt. Eine aktive Rolle spielen sie in der japanischen Mafia-Organisation nicht, ihre grossflächigen Tätowierungen tragen sie aber mit Stolz.

Der grösste See Afrikas ist in Gefahr: Umweltverschmutzung, Zersiedelung und Überfischung setzen dem Viktoriasee stark zu. Wird nichts getan, droht der Kollaps.

Die philippinische Insel Mindanao trägt den Beinamen «Land der Verheissung», heute ist sie aber einer der gefährlichsten Orte der Welt. Die Bilder des Berner Fotojournalisten Alex Kühni zeigen eine von Terror und Gewalt geprägte Insel.

Zwischen 1962 und 1970 entsorgte eine Chemiefabrik in Kanada zehn Tonnen Quecksilber in einem nahen Fluss. Die Indigenen in der Umgebung leiden bis heute unter den gesundheitlichen Folgen.

Die künstlerische Arbeit des Ostschweizers Alex Hanimann ist eine Annäherung an die Wirklichkeit, die es für ihn nur in der Möglichkeitsform gibt.

Er malt Berge, vor allem Berge, immer wieder. Und er malt auch das Meer. Was malt dieser Künstler aber, wenn er immer dasselbe malt? Ist er auf der Suche nach der Essenz der Landschaft? Oder sucht er nach dem Wesen des Sehens selber? – Malerei ist ein ewiges Exerzitium für den Schweizer Künstler Conrad Jon Godly.

Heimo Zobernig stellt freie Gestaltungslust vor alles: Mit und gegen die Moderne erweitert er einen Werkansatz antiformalistischer Ausrichtung. Damit holt er zum grossen Gegenentwurf aus gegen alle Formen institutionalisierter Präsentation von Kunst.

Im zeitlichen Stereoblick: Anke Kuhls autobiografischer Comic «Manno!» erzählt in treffenden Cartoons von der turbulenten Liebe zweier Schwestern.

Endlich genug Zeit für Gesellschaftsspiele! Neben den Klassikern empfiehlt unsere Autorin besonders «Pandemic», um dem Virus eins auszuwischen.

335 statt 365 Franken: Die Radio- und Fernsehabgabe wird ab dem nächsten Jahr günstiger. Auch die meisten Firmen profitieren.

Der chilenische Autor gehörte zu den meistgelesenen lateinamerikanischen Schriftstellern. Er floh vor den Militärs aus seiner Heimat und kämpfte Seite an Seite mit Guerilleros in Mittelamerika.

Unabhängige Buchhandlungen schwimmen in der Arbeit und kämpfen trotzdem um ihre Existenz.

Sibylle Berg und andere Prominente empören sich, weil Alten eine Auseinandersetzung mit Lebensgefahr und Lebensende empfohlen wird. Das ist unfair. Vor allem gegenüber den Alten.

Im Corona-Podcast spricht Patrick Frey mit Filmregisseurin Güzin Kar über den Fleischkonsum, die Schweizer Sittsamkeit und über ihren neuen Kurzfilm.

Im Herbst 2017 war bekannt geworden, dass Louis C.K. sich mehrmals vor Kolleginnen und Mitarbeiterinnen entblösst und befriedigt hatte. Nach zwei Jahren unfreiwilliger Pause startet der Komiker mit einem neuen Stand-up-Programm.

Hansjörg Schneider wollte aufhören mit der Literatur. Weil er sich langweilte, hat er noch einen Hunkeler-Krimi geschrieben. Und sich dabei von einem Hund führen lassen.

Jetzt gibts Geld vom Staat. Doch ob alle Kulturschaffenden davon profitieren, müsse sich noch zeigen, sagt der Berner Musiker Christoph Trummer.