Im Freiburger «Tatort» gab es viel Sex, Gewalt und Fasnacht zu sehen. Leider unglücklich kombiniert.
Schriftsteller Jonas Lüscher möchte, dass die SP unser Land konsequent nach links dreht. Mattea Meyer und Cédric Wermuth findet er schon mal gut.
Jonas Lüschers brillante Poetik-Vorlesung «Ins Erzählen flüchten» ist auch eine kluge Gesellschaftsanalyse.
Johan Simons’ flockige Adaption von Houellebecqs Roman «Unterwerfung» ist auf der Pfauenbühne in Zürich zu sehen.
Die Schweizer Regisseurinnen Stéphanie Chuat, Véronique Reymond und Andrea Štaka prägen das erste Berlinale-Wochenende.
Gianna Nannini ist Italiens erfolgreichste Rocksängerin. Die Ausnahmeerscheinung über ihr Image und warum sie sich jünger fühlt, als sie ist.
Zum Abschluss seiner Zeit bei SRF geht der Medienpionier auf alle los, die mit der Absetzung seiner Sendung zu tun haben.
Der Medienpionier findet SRF bieder und mutlos. Man kann ihm schwer widersprechen.
Pjotr Pawlenski räumt Macrons Pariser Bürgermeisterkandidat aus dem Weg. Die Affäre schlägt in Frankreich Wellen der Empörung.
Praktisch schon. Sprachlich ist die Formulierung nicht ganz korrekt. Denn sie suggeriert, dass man dabei aktiv mittut.
Der Unterhaltungskonzern Warnermedia will auf seinen Streamingdienst aufmerksam machen und holt dazu eine Kult-Sitcom aus der Mottenkiste hervor.
Die neue TV-Show «Sing meinen Song» hat etwas vom «Bachelor». Wieso sie trotzdem nicht nur peinlich und seicht ist.
Donald Trump schimpft über Brad Pitt und findet es nicht okay, dass der Oscar für den besten Film nach Südkorea ging.
Kübra Gümüsay wehrt sich dagegen, bloss als Teil eines Kollektivs wahrgenommen zu werden. Ihr Buch «Sprache und Sein» steht schon auf der Bestsellerliste.
An der Eröffnung der 70. Ausgabe der Filmfestspiele wurde der Opfer von Hanau gedacht. Die Reden waren politisch.
Auf dem Filmfestival in Berlin bekommt die Schweizer Schauspielerin Ella Rumpf eine Auszeichnung als Shooting Star, und sie präsentiert eine schräge Netflix-Serie über Sigmund Freud auf Mörderjagd.
Die Eltern des Schriftstellers scheinen keine besonders glückliche Ehe geführt zu haben. Für die Literatur war das ein Gewinn.
Im «Tatort» aus dem Schwarzwald ist Fasnacht. Der Film erzählt eine klassische Whodunit-Geschichte auf eine unklassische, ja verstörende Art. Ein karnevaleskes Spiel aus Lust und Gewalt.
Was mit den Menschen geschieht, wenn die Geschichte nicht vergeht, erzählt Valerie Fritsch in ihrem Roman: Die Dämonen sitzen ihnen im Nacken.
Der holländische Architekt und sein Think-Tank sehen Serverfarmen statt Kuhweiden als die Landschaften der Zukunft.
Europa war vor noch nicht sehr vielen Jahren ein Kontinent der vielen Grenzen, passierbaren und unpassierbaren. An ihrem Verschwinden erkennt man, wie sehr sich die Zeiten geändert haben.
Die Europäische Union steckt in einer Krise. Befreien kann sie sich nur, wenn Europa neu gedacht wird: als Staatengemeinschaft, die verschiedene Formen der Einigung zulässt und sich auf einen neuen Gesellschaftsvertrag einigt.
Mit Blick-TV will sich die Ringier-Gruppe neue Werbeeinnahmen sichern. Doch das Konzept des Boulevardfernsehens überzeugt noch nicht ganz.
Das britische Kabinett boykottiert Interview-Anfragen der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalt, und der Premierminister stachelt Nutzer dazu an, die Zahlung der Radio- und Fernsehgebühr zu verweigern. Warum führen die Tories Krieg gegen eines der erfolgreichsten Exporterzeugnisse des Landes?
Der Schriftsteller Michael Kumpfmüller hat sich in den Kopf der englischen Dichterin begeben und beschreibt die letzten Tage vor ihrem Suizid. Das geht gründlich daneben.
Der ungarisch-französische Architekt zeichnete mobile Städte und zylindrische Notunterkünfte. Die Vereinten Nationen beauftragten ihn, und die Kunstwelt feierte ihn. Nun ist er 96-jährig gestorben.
Die Behauptung, Europa sei islamfeindlich, hält einer näheren Prüfung nicht stand. Wenn Progressive legitime Kritik am Islam als pathologisch hinstellen, erliegen sie einem folgenschweren Irrtum. Sie machen aus Tätern Opfer – und aus potenziellen Opfern Täter.
Trump, Johnson, Orban, Maduro, Xi und natürlich Putin – es scheint, als sei die Welt in der Hand starker Männer. Doch der Eindruck täuscht. Die Geschichte lehrt: Je grösser die Macht des Einzelnen ist, desto grösser ist zugleich auch seine Verwundbarkeit.
Dass das Moskauer Patriarchat Putins «hybriden Krieg» gegen die Ukraine ideologisch deckte, brachte das Fass zum Überlaufen. Die Folge war die Gründung einer von Russland unabhängigen ukrainischen Kirche. Die Orthodoxie spaltet sich einmal mehr.
Der früh verstorbenen Tochter und Schwester der grossen Giacomettis können wir heute nur über deren Kunst begegnen. Ein klassisches Frauenschicksal? Wie hätte sich ihr Leben entfaltet?
Eine junge Architektin verzaubert ein vielteiliges Wohnhaus im Innern in einen fliessenden Raum. Es ist das Erstlingswerk von Angela Deuber, die unterdessen international erfolgreich ist.
Von den Farben der Pfauen oder der Geschmeidigkeit der Löwen können wir Menschen nur träumen. Wir wirken blass neben den Tieren – und versuchen, uns ihre Schönheit mit Kleidern, Möbeln oder Schuhen anzueignen.
Die Aargauer Regisseurin macht eine Führungsetage zum Schauplatz einer klassisch anmutenden Tragödie. Im Gespräch erläutert sie, inwiefern sie sich dabei von realen Fällen hat inspirieren lassen.
Die Klassiker des Stummfilms sind Frank Strobels lebenslange Passion. Nun begleitet das Tonhalle-Orchester Zürich unter seiner Leitung erstmals symphonisch Fritz Langs Meisterwerk «Metropolis».
Die Berlinale startet am Donnerstag erstmals unter der künstlerischen Leitung von Carlo Chatrian. Der 48-jährige Italiener nimmt im Gespräch mit Lory Roebuck Stellung zu den Enthüllungen über Alfred Bauers Nazivergangenheit und gibt Einblick in seinen Wechsel vom Locarno Film Festival in die deutsche Hauptstadt.
Der «Polizeiruf» aus Magdeburg lebt von seiner wunderbaren Hauptdarstellerin: Es ist immer wieder faszinierend, Claudia Michelsen dabei zuzusehen, wie sie Kommissarin Braschs Balance zwischen Loslassen und Selbstdisziplin hält, zwischen Toughness und Schüchternheit, zwischen Humor und Harzigkeit – diesmal in «Totes Rennen».
Zwei Päpste, die sich streiten und versöhnen. Das ist inzwischen Wirklichkeit. Aber nicht nur. Eine Netflix-Produktion blickt auf Benedikt und Franziskus – und darauf, wie man über Gräben ins Gespräch kommt.
Der neue «Tatort» aus Dortmund ist ein hartes Stück. Kindsmissbrauch ist nicht das Thema von «Monster», aber er ist Grund für die Geschehnisse in diesem rasanten Thriller.
Eine Stadt im Zustand grösster Unsicherheit: Beim Fall «Unklare Lage» hallt der Anschlag beim Olympia-Einkaufszentrum aus dem Jahr 2016 nach.
Liebe liegt in der Luft, und der Ermittler Bukow entdeckt den edlen Ritter in sich. Die Folge «Söhne Rostocks» ist ein rauer Gefühlskrimi mit einem grossen und bemerkenswert weichen Herzen.
Was er ohne Noel und dafür mit einer zehnköpfigen Truppe an Begleitmusikern zu fabrizieren vermag, weckt im besten Fall nostalgische Gefühle.
Kompromisslos rockte sich Bon Scott in den frühen Tod. Eine Hommage an den stilbildenden Sänger und Rockstar reinster Prägung.
Die aussergewöhnliche Reihe ist längst mehr als ein Geheimtipp. Jetzt porträtiert sie unter anderem den Schweizer Komponisten Jürg Wyttenbach.
Die Pläne des Lucerne Festival für das Jahr 2020 setzen auf eine Mischung aus Kontinuitäten und Aufbruch. Dazu gehören auch neue Konzertformate, die unter anderem die gestrichenen Satelliten-Festivals an Ostern und im Herbst ersetzen sollen.
Der Roman «Das Gewicht der Worte» macht sich wichtiger, als ihm guttut. Das Lesevergnügen schmälert das erheblich.
In seinem Debütroman rollt der Ghanaer Michael Donkor eine etwas andere Weltkarte auf. Drei Mädchen müssen den Globus neu vermessen – mit unterschiedlichen Ellen.
Siebenundzwanzig Jahre zählt sie und gilt bereits als eine der aufsehenerregendsten Vertreterinnen der jungen südafrikanischen Literatur. Am kommenden Wochenende ist Koleka Putuma in Zürich zu Gast.
Der begnadete Schauspieler und Essayist Hanns Zischler ist auch ein virtuoser Illusionskünstler. In seinem neuen Roman verliert man leicht die Orientierung.
Der Schriftsteller Selim Özdogan entzieht sich mit Witz und Verstand allen Etikettierungen. Und er unterläuft die verbreitete Empörungsrhetorik.
Der gefeierte Barockdirigent hat sich zu Beethoven vorgearbeitet und dessen einzige Oper aufgenommen – in der Urfassung. Das Klischee vom gescheiterten Musikdramatiker Beethoven bedarf der Korrektur, erklärt Jacobs.
Keine Band hat die British Invasion so aggressiv vorangetrieben wie The Who. Der Sänger Roger Daltrey und der Songwriter und Gitarrist Pete Townshend haben die sechziger Jahre mitgeprägt. Nun wenden sie sich mit einem Alterswerk nochmals an ihre Generation.
Lange standen sie im Schatten ihres Mentors Dmitri Schostakowitsch. Aus Anlass ihrer 100. Geburtstage wird jetzt mit neuen Einspielungen an Galina Ustwolskaja und Mieczysław Weinberg erinnert. Was eint, was trennt die beiden?
In ihren Stücken ist alles ganz einfach: Nämlich wie im echten Leben. Die Autorin von «Gott des Gemetzels» zeigt schonungslos, wie wir über die kleinsten Dinge stolpern.
Ein Pulitzerpreisträger hat den «Besuch der alten Dame» für London bearbeitet. Ein grandioser Abend wird erwartet, aber dann geht einiges schief.
Die Frisch-Moritat «Graf Öderland» gilt als unspielbar. In Basel glückt Stefan Bachmann das scheinbar Unmögliche. Der Mythos um den Regisseur und seine Erfolge am Rhein geht in die nächste Runde.
In der Geburtsstadt Bonn verknüpft man zum Jubiläumsjahr Beethovens selten gespieltes Oratorium «Christus am Ölberge» mit einer gewichtigen Uraufführung. Das Experiment ist problematisch und faszinierend zugleich.
Die Veröffentlichungen zur Geheimdienstaffäre sind ein Lehrbeispiel für die zeitgenössische digitale Publizistik. Sie illustrieren auch die Feuerkraft des neuen SRF-Newsrooms.
In der Etikettierung politischer Positionen durch etablierte Medien und soziale Netzwerke zeigt sich: Die Gesinnung obsiegt über die Differenzierung. Links ist immer okay – rechts jedoch befindet sich immer schon eine schiefe Ebene.
Swisscom verkauft Ringier ihren 50-prozentigen Aktienanteil an Admeira. Damit endet ein ambitioniertes Projekt. Dieses hätte der Schweizer Medienbranche dienen sollen. Doch es löste vor allem Ärger aus.
Die Leitung der weltweit bedeutendsten Kunstmesse, Art Basel, hat nach längerem Abwägen entschieden, ihre für Mitte März anberaumte Veranstaltung in Hongkong aufgrund des erhöhten Gesundheitsrisikos dieses Jahr ausfallen zu lassen.
Längst hat sich die Art Genève auf dem internationalen Messeparkett ihren festen Platz erobert. Den feinen Salon-d’Art-Charakter hat sie dafür nicht geopfert.
Die Auswirkungen durch einen Brexit auf den Londoner Kunstmarkt sind schon jetzt spürbar.
Wie reichhaltig und vielfältig Asiens Kunstszene ist, zeigt sich auf der India Art Fair, wo viel subtil politische Kunst gezeigt wird.
Den jährlichen Messereigen eröffnet jeweils die Brüsseler Kunst- und Antiquitätenmesse Brafa. Hier fühlen die Händler den Kunstinteressierten erstmals im Jahr den Puls.
Sie arbeiten in einem Umfeld von irrealer Schönheit, aber ihr Tagewerk ist hart, gefährlich und miserabel bezahlt. Die Arbeiter in den Kalksteinbrüchen der Provinz Minya fördern ein Material, das schon die Pyramiden schmückte, und das nach wie vor vielerlei Verwendung findet.
Minus 20 Grad im Winter und Schnee, so weit das Auge reicht: Seit Generationen hat sich das Leben der Halbnomaden in der früheren Sowjetrepublik kaum verändert. Frederik Buyckx hat die Einwohner in dieser Abgeschiedenheit besucht.
1991 hat sich Somaliland für unabhängig von Somalia erklärt, allerdings wird es von keinem Staat der Welt anerkannt. Dennoch läuft dort so manches besser als bei seinem Nachbarn.
Wegen der Landflucht leben in Nagoro nur noch 27 Einwohner – aber mehr als 350 lebensgrosse Puppen. Mit den stillen Begleitern versuchen die Verbliebenen, die Einsamkeit zu lindern.
Die künstlerische Arbeit des Ostschweizers Alex Hanimann ist eine Annäherung an die Wirklichkeit, die es für ihn nur in der Möglichkeitsform gibt.
Er malt Berge, vor allem Berge, immer wieder. Und er malt auch das Meer. Was malt dieser Künstler aber, wenn er immer dasselbe malt? Ist er auf der Suche nach der Essenz der Landschaft? Oder sucht er nach dem Wesen des Sehens selber? – Malerei ist ein ewiges Exerzitium für den Schweizer Künstler Conrad Jon Godly.
Heimo Zobernig stellt freie Gestaltungslust vor alles: Mit und gegen die Moderne erweitert er einen Werkansatz antiformalistischer Ausrichtung. Damit holt er zum grossen Gegenentwurf aus gegen alle Formen institutionalisierter Präsentation von Kunst.