«Jagdzeit» ist die zweite und bereits letzte Schweizer Spielfilmpremiere an den Filmtagen. Woran liegt das?
Mit dem Live-Multi CTS Eventim drängt ein neuer Player in die Schweiz. Branchenkenner Berthold Seliger weiss, was das bedeutet.
Edward Hoppers Landschaftsbilder sind eine Chronik der amerikanischen Moderne. Nun sind sie in der Fondation Beyeler zu sehen.
Bestseller-Autor Jonathan Safran Foer («Tiere essen») erklärt, welche Massnahmen gegen den Klimawandel wirklich helfen.
Der Zürcher Hausregisseur Alexander Giesche liest Max Frischs «Der Mensch erscheint im Holozän» als irrlichterndes Gedicht übers weisse Rauschen im Kopf.
Leinen los: Schreiben Sie die neue Schaadzeile und gewinnen Sie die signierte Zeichnung!
Die Berner Berufshipster unterstreichen mit ihrem dritten Album, warum sie die gegenwärtigste Popgruppe des Landes sind.
Die spanische Laienschauspielerin Benedicta Sánchez ist für den angesehenen Goya-Filmpreis nominiert.
Eine Frauenquote für Schweizer Museen wird gefordert. Aber wollen wir wirklich eine Kulturpolitik wie in der DDR?
Nur jede vierte Kunstausstellung ist dem Werk einer Frau gewidmet. Das darf nicht sein: Wir wollen alles sehen, was in der Kunst möglich ist.
Das Schauspielhaus Zürich bringt «Der Streik» auf die Bühne. Die Romanvorlage dazu polemisiert gegen sozialstaatliche Errungenschaften. Darf man das?
Ta-ta-ta-taaa: Es gibt wohl niemanden in der westlichen Welt, der den Beginn von Beethovens 5. Sinfonie nicht kennt. Aber was ist denn überhaupt so speziell daran?
Was für ein Debüt: Der erst 15-jährige Schauspiel-Newcomer Luc Bruchez holt auf Anhieb eine Nomination.
Wettbewerbsverzerrung? Der beste Film will nicht, Kurzfilme können nicht gewählt werden: Die Bekanntgabe der Nominierungen für den diesjährigen Schweizer Filmpreis verkommt zur Farce. Die Beteiligten nehmen Stellung.
Michail Prischwin schrieb fünfzig Jahre lang ein geheimes Tagebuch über die Schrecken der Sowjetexistenz. Wie durch ein Wunder sind die Aufzeichnungen erhalten geblieben. Sie stellen eine literarische und historische Quelle ersten Ranges dar.
Wie kann man Mozarts Türkenoper «Die Entführung aus dem Serail» heute noch auf die Bühne bringen? Ein Roman der ins Exil vertriebenen Autorin Asli Erdogan liefert jetzt die Grundlage für eine einschneidende Neudeutung.
Wer das Eigentum seiner Mitbürger beschädigt, ist kein Held, eher schon ein Troll. Die neuen Systemkritiker gehen jedoch ziemlich geschickt vor. Sie inszenieren sich als verantwortungsbewusste Zeitgenossen. In Wirklichkeit praktizieren sie radikaldemokratisch-jakobinische Selbstermächtigung.
Nach dem Buch über ihren Vater schreibt die französische Schriftstellerin Annie Ernaux nun auch über ihre Mutter. Es ist ein ergreifend genaues Porträt geworden.
Zwei Päpste, die sich streiten und versöhnen. Das ist inzwischen Wirklichkeit. Aber nicht nur. Eine Netflix-Produktion blickt auf Benedikt und Franziskus – und darauf, wie man über Gräben ins Gespräch kommt.
Unscheinbare Typen mit schwermütigen Liedern und rauen Stimmen dominieren die britische Musikszene. So etwa Lewis Capaldi.
Er glaubte an die Kraft des Buches und wollte Begehren wecken: Nach nur einem Jahr kündigt Bestsellerautor Florian Illies seinen Rückzug beim Rowohlt-Verlag an. Er möchte sich wieder dem Schreiben widmen.
Die Moderne stellte sie häufig nebeneinander: attraktive Anmut und unheilvolle Todessymbolik. Besonders im Werk des vor hundert Jahren verstorbenen Malers Amedeo Modigliani .
Fotografie macht die Welt sichtbar. Und das Pressebild zeigt als erstes, was wir sehen sollen.
Der Fall Assange offenbart ein Justiz- und Medienversagen ersten Ranges. Dabei geht es nicht nur um Assanges Leben, sondern auch um den Freiheitsbegriff der westlichen Welt.
Was soll er? Was kann er noch? Was muss er? Der moderne westliche Staat steckt in der womöglich grössten Legitimationskrise seit seiner Entstehung. Und es stellt sich ernsthaft die Frage, welches Modell auf das heutige folgt.
Die Schweiz wird im Ausland für ihr direktdemokratisches System bewundert. Im Innern jedoch erodieren politisches Verständnis und Engagement der Bürger. Haben sie vergessen, worauf das Erfolgsgeheimnis der Eidgenossenschaft beruht?
Mit ihm war Florenz ab den 1960er Jahren wieder ein Epizentrum baukünstlerischer Visionen.
Marlene Dietrich, Grace Jones, David Bowie: Sie geben wunderbare Spielkartenfiguren ab. Das Grafikduo Weicher Umbruch hat ein Kartenset gestaltet, das Spass macht, auch wenn man mit Esoterik nichts am Hut hat.
Der Kölner Architekt Gottfried Böhm ist eine Legende. Der Schöpfer von Meisterwerken und Fehlschlägen wird heute hundert Jahre alt.
«Solothurn ist das Epizentrum des Schweizer Films», sagte die neue Filmtage-Direktorin Anita Hugi zum Start der 55. Ausgabe. Der Eröffnungsfilm «Moskau Einfach!» aber ist noch kein filmisches Beben.
Der für sechs Oscars nominierte Spielfilm zeigt das faschistische Deutschland durch die Brille kindlicher Phantasie – und geht damit weiter als andere filmische Karikaturen des Diktators.
Mit dem Actionfilm «Bad Boys» gelang Will Smith for 25 Jahren der Durchbruch in Hollywood. Jetzt kommt Teil 3, «Bad Boys for Life», ins Kino. Filmisch ist das ein Rückschritt auf allen Ebenen. Aber wie Smith da den Lauf der Zeit stoppt, ist bemerkenswert.
Liebe liegt in der Luft, und der Ermittler Bukow entdeckt den edlen Ritter in sich. Die Folge «Söhne Rostocks» ist ein rauer Gefühlskrimi mit einem grossen und bemerkenswert weichen Herzen.
Superhelden sind omnipräsent. «Watchmen» setzt für das Genre neue Massstäbe, nicht nur wegen der brillanten Optik. Sie wirft auch zentrale Fragen nach dem Verhältnis von Identität und Freiheit auf.
Jugendliche Homophobie, #MeToo-Momente für die Kommissare – dem Duo Ballauf und Schenk bleibt im neuen «Tatort» wenig erspart.
Die Schöpfer von «Sherlock» verpassen dem blutsaugenden Grafen eine Frischzellenkur. Die dreiteilige Miniserie auf Netflix vereint Genialisches mit Grössenwahn und ist zugleich eine Analogie auf die Auswüchse der Konsumgier.
Der Hamburger «Tatort» drückt die Reset-Taste und gesteht seinem Haudegen-Kommissar erstaunlich nachdenkliche Momente zu.
Tabea Zimmermann erhält den diesjährigen Ernst-von-Siemens-Musikpreis. Die hochdotierte Auszeichnung gilt, ungeachtet der Querelen in Stockholm, noch immer als «Nobelpreis der Klassik».
Wer sich gut verkauft, landet in der Hitparade. Die Musikbranche versucht überdies, künstlerisches Talent mit Awards zu fördern und belohnen. Geht die Rechnung von Grammys & Co. auf?
Erstmals seit seinem Antritt in Zürich geht Paavo Järvi mit dem Tonhalle-Orchester auf Europa-Tournee. Bei den gemeinsamen Konzerten in Innsbruck, Wien, Budapest und Dortmund gibt es Offenbarungen – künstlerische wie akustische.
In seinem neuen «Concerto en Sol» zeichnet Wolfgang Rihm ein strahlend helles Porträt der Cellistin Sol Gabetta. Ob sich die Künstlerin darin wiederfindet? Die Frage bleibt bei den ersten Aufführungen in Genf und Zürich reizvoll in der Schwebe.
Im Gespräch mit Michael Krüger und Martin Meyer erzählt der Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski aus seinem Leben.
Wie unser Zeitgefühl entsteht: Claudia Hammond erklärt, warum sich die Zeit manchmal in die Länge zieht und zugleich so rasen kann, dass nichts zurückbleibt.
Der Fitness-Tracker am Handgelenk funktioniert wie ein kleines Panoptikum: Anna-Verena Nosthoff und Felix Maschewski warnen vor einer neuen Form der Überwachung.
Ein Sammelband geht der Frage nach, wie (links-)liberale Politiker in aussenpolitischen Konflikten agierten. Seit dem 19. Jahrhundert zeichnen sich zwei ziemlich konstante Muster ab.
Der 1989 verstorbene jugoslawische Schriftsteller gehörte zu den ganz Grossen seiner Zunft. Bereits in seinem Erstling ist die ganze Wucht seines modernen Erzählens da. Er hat auf komplexe Weise das Schicksal seiner jüdischen Familie im Holocaust beschrieben.
Der gefeierte Barockdirigent hat sich zu Beethoven vorgearbeitet und dessen einzige Oper aufgenommen – in der Urfassung. Das Klischee vom gescheiterten Musikdramatiker Beethoven bedarf der Korrektur, erklärt Jacobs.
Keine Band hat die British Invasion so aggressiv vorangetrieben wie The Who. Der Sänger Roger Daltrey und der Songwriter und Gitarrist Pete Townshend haben die sechziger Jahre mitgeprägt. Nun wenden sie sich mit einem Alterswerk nochmals an ihre Generation.
Lange standen sie im Schatten ihres Mentors Dmitri Schostakowitsch. Aus Anlass ihrer 100. Geburtstage wird jetzt mit neuen Einspielungen an Galina Ustwolskaja und Mieczysław Weinberg erinnert. Was eint, was trennt die beiden?
Noch vor dem Welterfolg «Die tote Stadt» schrieb das komponierende Wunderkind Erich Wolfgang Korngold sein packendes Beziehungsdrama «Violanta». Jetzt wird das Stück im Zuge der Korngold-Renaissance in Italien mustergültig wiederentdeckt.
Sasha Waltz und Johannes Öhman geben ihre Doppelintendanz nach nur wenigen Monaten auf Ende Jahr ab. Die Kompanie wird zur Leidtragenden einer verfehlten Kulturpolitik.
Burnout ist keine Erfindung unserer Zeit. Schon der Arzt Anton Tschechow stellte die Diagnose – wie in Bochum und Hamburg zu sehen ist.
Der deutsche Techno-Produzent Hendrik Weber alias Pantha du Prince versucht, Bäume musikalisch erlebbar zu machen. Sein Sinn für die Natur prägt auch seine Theatermusik: Am Zürcher Theater Neumarkt schafft er den Soundtrack zu «Mononoke».
Die Diskussionen rund um das verunglückte Tiktok-Video von Laura Sophie zeigen: Die Rolle von Influencern wird verharmlost.
Deutschlands öffentlichrechtliche Sender stehen in der Kritik. Wer zwei Tage intensiv zuhört, erkennt: Es ist nicht alles schlecht, doch auf Dauer entfaltet das Programm des Deutschlandfunks anästhesierende Wirkung. Den Klimawandel nehmen die Radioleute sehr ernst. Themen wie Kriminalität oder Asylpolitik spielen kaum eine Rolle.
Ist der iranische Kommandeur Kassem Soleimani ermordet oder getötet worden? War er der Inbegriff des Bösen? Einige Journalisten machen aus Informationen ein Disneyland.
Die Kunstszene boomt – ein wesentlicher Schrittmacher ist der Markt, gestützt vom grossen Kunsthunger aufstrebender Wirtschaftsnationen der riesigen indopazifischen Region. Von Hongkong über Delhi und Singapur bis Taipeh etablieren sich Kunstmärkte mit enormem Wachstumspotenzial.
Erst in Genf, dann in Monte Carlo und demnächst auch in Moskau: Thomas & Laura nennt sich das Super-Team, das eine Kunstmesse nach der anderen eröffnet und mit Erfolg betreibt.
Der deutsche Kunstmarkt zeichnet sich durch Kontinuität und Preisvernunft aus. Millionenzuschläge sind seltener geworden, in vielen Marktsegmenten regiert das gehobene Mittelmass.
Der Kunstmarkt ist immer gut für Skandale. In einer Branche, in der neben Sachverstand und Geschäftssinn vor allem Diskretion zählt, können ganz besondere Formen der Kreativität gedeihen. Das zeigt der jüngste Fall Schultz, aber auch die Wiederbelebung einer alten Geschichte um Helge Achenbach und Heinz Mack.
Die Kunstmesse Art Berlin findet 2020 nicht mehr statt
Industrieruinen, Lagerhäuser, alte Militäranlagen: Der Fotograf Robin Friend hat sich an den Orten umgesehen, die man meist übersieht. Entstanden ist ein Archiv der jüngsten Gegenwart.
Venezuela war einmal ein beliebtes Ziel von Auswanderern, doch heute fehlt es dem Land am Nötigsten, und viele ehemalige Auswanderer kehren wieder zurück. Ganze Familien werden so zerrissen, und auch der Start in der alten Heimat ist mitunter holprig.
Es ist eine Umweltkatastrophe der stillen Art, die das russische Schoina bedroht. Die Küste auf, Küste ab wandernden Dünen sind die Folge einer unachtsamen Ausbeutung der Fischgründe und jahrzehntelanger Übernutzung des kargen Bodens. Aber noch harren Menschen im Dorf aus.
Das Weihnachtsfest im nigerianischen Calabar war schon immer etwas Besonderes. In die christliche Feier mischten sich Elemente der einheimischen Kultur und Spiritualität, und seit der Dezember 2004 zum vierwöchigen Karneval umgemünzt wurde, geht es erst recht hoch her. Das gefällt nicht allen.
Die künstlerische Arbeit des Ostschweizers Alex Hanimann ist eine Annäherung an die Wirklichkeit, die es für ihn nur in der Möglichkeitsform gibt.
Er malt Berge, vor allem Berge, immer wieder. Und er malt auch das Meer. Was malt dieser Künstler aber, wenn er immer dasselbe malt? Ist er auf der Suche nach der Essenz der Landschaft? Oder sucht er nach dem Wesen des Sehens selber? – Malerei ist ein ewiges Exerzitium für den Schweizer Künstler Conrad Jon Godly.
Heimo Zobernig stellt freie Gestaltungslust vor alles: Mit und gegen die Moderne erweitert er einen Werkansatz antiformalistischer Ausrichtung. Damit holt er zum grossen Gegenentwurf aus gegen alle Formen institutionalisierter Präsentation von Kunst.