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Donnerstag, 27. September 2018 00:00:00 Kultur News
Aktualisiert: Vor 2 Min.
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An der 52. Kunstbiennale Venedig hat Yves Netzhammer den Schweizer Pavillon bespielt. Ab Freitag zeigt der 1970 in Schaffhausen geborene Medien- und Installationskünstler im Museum zu Allerheiligen in seiner Heimatstadt aktuelle Werke.

Das neue Kulturprogramm für das «Kreuz» in Jona bringt sowohl bekannte Namen wie Viktor Giacobbo und Mike Müller als auch unbekanntere Künstler in die Rosenstadt. Gar richtig magisch wird es mit dem Zauberkünstler Peter Marvey.

Die Sängerin Céline Dion («My Heart Will Go On») beendet ihre regelmässigen Auftritte in der amerikanischen Kasinostadt Las Vegas. Wie die 50-jährige Kanadierin am Montag bei Facebook bekanntgab, soll die letzte Show am 8. Juni 2019 über die Bühne gehen.

Die Frauenkomödie «Book Club» rund um Jane Fonda und Diane Keaton hat am Wochenende in den Deutschschweizer Kinos den Horrorfilm «The Nun» von der Spitze verdrängt.

Der französische Theaterleiter, Regisseur und Schauspieler Dominique Catton ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 76 Jahren in Genf.

Der Filmregisseur und Produzent Ottokar Runze ist tot. Er starb im Alter von 93 Jahren am Samstag im Kreis seiner Familie in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern), wie ein Sprecher seiner Familie am Montag mitteilte.

Das erste Kulturplatzfestival im Churer Stadtgarten wirbt mit einem attraktiven, hochstehenden Programm für ein städtisches Kulturzentrum.

Die Band Weekaend gibt es seit zwölf Jahren, dennoch sind die Glarner eher unbekannt. Die beiden Gründungsmitglieder Marco Desimoni und Marco Heussi wollen dies jetzt ändern.

Der US-Schauspieler und Musiker Jimmy Bennett hat am Sonntagabend im italienischen Fernsehen seine Missbrauchsvorwürfe gegen die Schauspielerin Asia Argento bekräftigt. Sie habe ihm ein sexuelles Verhältnis aufgezwungen, dass sein Leben verändert habe.

Der Festsieg, zwei Sektionssiege und ein Einzelsieg - der Auftritt der Emser Jungtambouren an den 39. Ostschweizer Jungtambouren Wettspielen in Wil waren von Erfolg gekrönt.

Zur Saisoneröffnung bringt das Theater Neumarkt in Zürich Chris Kraus’ Roman «I love Dick» als anarchisches, punkig-rockiges Raserstück auf die Bühne. Premiere war am Samstag.

Die Rumantschia erhält ein neues Literaturfestival. In Scuol findet am 29. und 30. September die erste Ausgabe von «Litteratura Nairs» statt.

Ein mexikanischer Musiker hat die Geräusche der Erdbewegung eines schweren Erdbebens im letzten Jahr in eine Kunst-Installation verwandelt. Bei «19-sonic-14/Earthquake» können die Besucher die Erderschütterung hören, erklärte der Künstler Pelayo del Villar am Freitag.

Ihr wollt ein VIP-Paket für die Churer Schlagerparade 2018 im Wert von insgesamt 2400 Franken für Euch und sieben Freunde gewinnen? Dann meldet Euch jetzt für unser Spiel an.

Die Arbeiten am Churer Mühleturm laufen auf Hochtouren. Erste Ergebnisse sind bereits sichtbar. Dennoch gibt es noch ein Geheimnis.

Am Freitag, 21. September ist das Streetart-Projekt um den Churer Mühleturm offiziell gestartet worden. «suedostschweiz.ch» hat die Medienorientierung im Livestream live übertragen. Fotos des Events gibt es in der Galerie.

Die neue Ausstellung in der Fotostiftung Schweiz in Winterthur dokumentiert ab Samstag das Werk zweier Freunde und Rivalen: Walter Bosshard und Robert Capa. Im Mittelpunkt steht der «Wettlauf um China».

Fast eine halbe Million Euro für den Filzhut von Indiana Jones: Bei einer Versteigerung in London hat der Hut des Archäologen und Abenteurers aus dem Streifen «Raiders of the Lost Ark» die Erwartungen am Donnerstag übertroffen.

Das Kunsthaus Glarus präsentiert zum dritten Mal die schweizerische Kunstpreis-Ausstellung Kiefer Hablitzel.

Am nächsten Freitag startet die diesjährige - zweitägige - Schlagerparade in Chur. Wir haben mit OK-Präsident Esra Buchli über die Vorbereitungen und seinen aktuellen Puls gesprochen. Wie läufts bis jetzt? Ihr erfahrt es hier.

Die Rockband Wolf Alice hat den renommierten britischen Mercury-Musikpreis gewonnen. Die Band aus dem Norden Londons wurde am Donnerstagabend für ihr zweites Album «Visions of a Life» ausgezeichnet.

An den «Waltensburger Meistertagen» am ersten Wochenende im Oktober verwandeln sich das Dorf Waltensburg/Vuorz und die Burganlage Jörgenberg in eine mittelalterliche Welt. Kunst, Kulinarik und Handwerk stehen im Zentrum der drei Tage vom 5. bis 7. Oktober.

Der Regisseur des nächsten Bond-Films heisst Cary Joji Fukunaga. Er wird Oscar-Preisträger Danny Boyle («Slumdog Millionaire») ersetzen, der kürzlich zurückgetreten war. Als offizieller Grund wurden damals «kreative Differenzen» genannt.

Die US-Rockband Kiss hat in der TV-Show «America's got Talent» ihre letzte Welttournee angekündigt. Unter dem Motto «End of the Road - One last Kiss» soll es noch einmal um den Erdball gehen.

In seinem Musikstudio in Landquart arbeitet der Produzent Agim Shasivari alias Don Gima mit Rappern aus diversen Ländern zusammen. Seine Musik wird im Internet millionenfach angeklickt.

Die Punkband White Dog Suicide aus Linthal gibt morgen Freitag ihr erstes Album heraus. Der Anlass ist nichts für Lautstärke-Empfindliche.

Lisa und Hannah Marti aus Engi sind Teil des Vereins Vochabular. Dieser veröffentlicht am Freitag ein selber entwickeltes Lehrmittel für Fremdsprachige. Bezahlen dafür kann man, was man will.

Der Verein Musical Surselva will 2019 «In 80 Tagen um die Welt» reisen und sucht dafür Darsteller. Zwei Castings stehen Interessierten offen, um sich eine Rolle in Jules Vernes Stück zu ergattern.

Direkt an der Reichsgasse eröffnet das Hotel «Stern» in Chur eine neue Kunstgalerie mit dem Namen Kunst & Co Stern. Zum Auftakt sind Werke von David Carson und Piroska Szönye zu sehen.

Das 14. Zurich Film Festival ist am Donnerstagabend im Kino Corso lanciert worden. Bundesrat Maurer strich die Bedeutung des Anlasses für die Schweiz hervor, als Eröffnungsfilm wurde «Green Book» gezeigt.

Der amerikanisch-dänische Schauspieler ist die fleischgewordene Vielfalt – ein begabter Schwertkämpfer ebenso wie ein feinsinniger Poet. Was seine eigentliche Begabung ist, legt er bei seinem Besuch in Zürich dar.

Dass sie als kühl eingestuft wird, hat der Faszinationskraft der Farbe Blau noch nie geschadet. Das Spektrum ihrer Nuancen und Assoziationen lotet die amerikanische Schriftstellerin Maggie Nelson in «Bluets» aus – einer Sammlung fragmenthafter Texte, die auch die Geschichte einer gescheiterten Liebe erzählen.

Ignaz Kirchner war einer der grossen deutschen Schauspieler. Er setzte am Wiener Burgtheater in der Uraufführung von George Taboris «Mein Kampf» Massstäbe und prägte einen neuen Ton. Jetzt ist er im Alter von 72 Jahren seiner Krankheit erlegen.

Er hat die venezianische Malerei revolutioniert wie kein anderer. Noch heute erschüttert die Kunst dieses ehrgeizigen, extravaganten, leidenschaftlichen Meisters der Renaissance unser Sehen.

Gegessen wird immer – also auch vor und auf der Leinwand. Darüber hinaus jedoch besteht seit jeher ein enges Verhältnis zwischen kulinarischen und cineastischen – auch im Eröffnungsfilm des Zurich Film Festival.

Im 14. Jahr des Festivals konkurrieren im Wettbewerb «Internationaler Spielfilm» diese vierzehn erste, zweite oder dritte Regiearbeiten um das Goldene Auge, den Hauptpreis des Zurich Film Festival.

Mehrere amerikanische Städte, die im Sklavenhandel eine besondere Rolle spielten, haben in jüngerer Zeit Abbitte für das einst begangene Unrecht geleistet. Aber diese Geste beruht auf falschen Prämissen.

Das Berliner Centrum Judaicum Neue Synagoge präsentiert seine neue Dauerausstellung. Es ist eine Erzählung mit Brüchen und Leerstellen.

Das Baubüro in situ reist quer durch die Schweiz, um Fensterflügel, Treppen und Fassadenelemente zu sammeln und für den Bau von Ateliers und Denkstuben in Winterthur wiederzuverwenden.

«Mehr Streit!», fordert die politische Theorie. Und zwar immer entschiedener. Aber was soll am Konsens denn eigentlich so schlecht sein?

Mit der Tournee «Gold» feiert das Sextett The King’s Singers seinen runden Geburtstag. In der Tonhalle Maag zeigten sie in einem abwechslungsreichen Potpourri alle Facetten ihrer Kunst.

In Nordkorea hatte der Schriftsteller Pico Iyer das Gefühl, nur Figuranten des Staates zu begegnen. In seiner Wahlheimat Japan hat man Verstorbene zu Gast, und manche bitten einen weggeworfenen Bleistift höflich um Verzeihung. Das Menschenbild erhält durch solche Erfahrungen weitere Facetten.

Der deutsche Massenmörder hegte eine Schwäche für kitschige amerikanische Filme. Was zunächst absurd klingt, hat durchaus seine Plausibilität. Ein Versuch über Ambivalenzen und Abgründe einer bizarren Sympathie.

Das London Design Festival vereint im September eine immer grössere Zahl von Events, Messen und auch eine Biennale. Es ist eine Demonstration des kreativen Potenzials der Themsestadt. Auch die Schweiz ist mit starken Beiträgen vertreten.

Ein bisschen Schönheit: Der Philosoph Daniel Martin Feige zeigt, warum es sich lohnt, über Design nachzudenken.

Man kann ja die unterschiedlichsten Berufswünsche haben. Meistens jedoch haben die Jugendlichen die immergleichen Ideen. Aber hier ist nun einmal ein ganz ungewöhnlicher Traumberuf.

Das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien setzt sich seit fünfzig Jahren dafür ein, dass Bücher und Kinder zueinanderfinden. Sein neuer Atlas lädt ein zu einer Reise durch die hiesige Kinderbuchlandschaft.

Mit seinem neuen Roman entführt der Schriftsteller Peter Henisch seine Leser in ein Spiegelkabinett, das sein eigenes Werk ebenso wie die jüngste österreichische Geschichte zum Verwirrspiel parodiert.

Städte sind erstaunliche Organismen, in denen das Alte auf seine Weise neben allem Neuen bestehen kann. Sie sind auch nie fertig gebaut und sind doch zu jeder Zeit genau so, wie sie gerade sein müssen.

Herbert Meier zählte zu den vielseitigsten Schriftstellern der Schweiz. Er hat ein gewichtiges dramatisches Werk hinterlassen und veröffentlichte neben Romanen auch Gedichte von grosser Ausdruckskraft. Am vergangenen Freitag ist er kurz nach dem neunzigsten Geburtstag gestorben.

Die 14. Ausgabe des Zürcher Filmfestivals soll ab dem 27. September elf Tage lang für Kinofieber sorgen. Wir haben die Fakten dazu.

Das Filmfest kündigt für die diesjährige Ausgabe ab dem 27. September grosse Namen wie Judi Dench, Viggo Mortensen und Donald Sutherland an. Der inhaltliche Fokus aber liegt auf dem jungen Filmschaffen aus aller Welt.

Jeder und jede hat dieselbe Chance verdient, wenn er oder sie denn etwas leisten will, unabhängig von Hautfarbe oder Geschlecht. Diese Überzeugung ist in den USA tief verwurzelt. Die Antidiskrimierungs-Politik an amerikanischen Elite-Unis hat deshalb durchaus ihren Sinn, auch wenn sie auf Europäer zuweilen hysterisch wirkt.

Reich, lüstern und unmoralisch: In der Genderdebatte ist der alte Mann zum Inbegriff all dessen geworden, was «heute gar nicht mehr geht». Zurecht? Natürlich nicht! Wir sollten den alten Männern besser zuhören.

Es gehöre zum Wesen der Hölle, dass es kein Entrinnen gibt, sagt der Philosoph Konrad Paul Liessmann. Das Philosophicum in Lech erkundet die «Kulturen des Unerträglichen».

Wie geht ein Philosoph die Frage nach der Menschennatur an? Anders, als Sie vielleicht denken. Simon Critchley verbindet die Antwort mit einer Liebeserklärung an die Mannschaft, der seine Familie seit Generationen treu ist.

Wenn jemand aus unserem Umfeld einen lieben Menschen verloren hat, suchen wir nach tröstenden Worten – und wissen im Stillen, wie hohl sie in diesem Moment klingen mögen. Der Stoiker Seneca zeigt uns, wie wir Trauernden Hoffnung geben können, ohne ihr Leid zu negieren.

Unsere Zivilisation könnte am Ende ihre eigenen Existenzgrundlagen zerstören. Doch selbst in diesem Fall werden wir uns der Situation anpassen und neue Geschichten erzählen. Wie es Menschen immer getan haben.

Eine halbszenische Aufführung von Gioachino Rossinis Oper «La Cenerentola» beendet das Luzerner Sommerfestival – eine Produktion, die vor Vitalität schier vergessen macht, dass das KKL keine Opernbühne ist.

Als «artiste étoile» hat die international erfolgreiche Cellistin Sol Gabetta in diesem Sommer am Lucerne Festival für Furore gesorgt. Aber ihre Pläne gehen bereits weiter.

Andris Nelsons und sein Boston Symphony Orchestra geben im KKL ein zu Recht umjubeltes Gastspiel mit Werken von Bernstein, Schostakowitsch und Mahler – ein Höhepunkt dieses Festivalsommers.

Zwei Ausstellungen in München arbeiten sich an Augentäuschungen ab – und liefern den perfekten Kommentar zum unseligen Zeitgeist der fluiden Wahrheiten.

Die Identität der Dame, deren unverhüllte Scham der französische Maler 1866 in seinem Meisterwerk zur Schau stellt, ist bekannt.

Auf politischen Plakaten und solchen von Präventionskampagnen, auf Karikaturen oder auch in Radierungen der Kunstgeschichte: Mit dem Bild der Mausefalle werden wir vor allem Möglichen gewarnt.

Eberhard Kornfeld zum Fünfundneunzigsten

Ethnologische Museen haben heute einen postkolonialen, kulturpolitischen Auftrag: Behandeln sie ihre Sammlungen nicht mit dem nötigen Taktgefühl für die Herkunftskulturen, begehen sie einen Verrat an jenen Kunstwerken, welchen sie überhaupt erst ihre Existenzberechtigung verdanken.

Der Branche wird wieder einmal der baldige Tod prophezeit. Doch sind ihre Lebenszeichen noch ziemlich vital, wie ein Blick auf die Entwicklungen in Zürich nahelegt.

14 Jahre nach «The Incredibles» setzt Brad Bird die Geschichte von Mr. Incredible, Elastigirl und ihren Kindern fort. Aber die Superhelden sind einfach nicht mehr das, was sie einmal waren.

Im dritten und letzten Teil der Kinderbuchverfilmungen zieht Findus, der Kater des verschrobenen Tüftlers Pettersson, in ein eigenes Häuschen, um ungestört hopsen zu können. Macht das Spass?

Der in der Schweiz lebende mongolische Regisseur Batbayar Chogsom erzählt in seinem bemerkenswerten Debütfilm von einem Nomadenpaar, das in die grosse Stadt reist, um sein Kind zur Welt zu bringen.

Am 23. September würde die schillernde Schauspielerin 80 Jahre alt. Bis heute wirkt ihre Magie, und weiterhin dient sie als Projektionsfläche weiblicher Freiheit und Haltlosigkeit.

Im neuen «Polizeiruf 110» aus Magdeburg geschieht Ungewöhnliches: Kommissarin Brasch sucht Schutz.

Der Berliner «Tatort» mit Meret Becker und Mark Waschke, «Tiere der Grossstadt», beschwört Zeichen und Wunder, statt auf die üblichen Verdächtigen zu setzen. Sehenswert!

Eine neue Sendung im russischen Staatsfernsehen glorifiziert den Präsidenten Wladimir Putin. In «Moskau. Kreml. Putin» geht es auch darum, was Russland immer richtig macht und der Westen immer falsch.

Die achtteilige TV-Grossproduktion «Krieg der Träume» entwirft ein dichtes Panorama vom Europa der zwanziger und dreissiger Jahre.

«Sieben Stunden» ist ein exzellentes Gewalt- und Gerichtsdrama. Es basiert auf Susanne Preuskers Buch «Sieben Stunden im April – Meine Geschichte vom Überleben».

Im Kieler Tatort «Borowski und das Haus der Geister» wird dem Kommissar eine neue Kollegin versprochen. Diese scheint fix zu sein und zu allem bereit, auf ihren Buddy drischt sie tüchtig ein.

Das Landesmuseum Zürich widmet sich einer Chiffre: Juri Steiner und Stefan Zweifel haben eine Ausstellung zu 1968 eingerichtet. Sie zeigt das Jahr als ambivalenten Prozess – und die alternative Revolte als konformes Konsumgut.

1968 führte Jacques Derrida den Begriff «La différance» in die Philosophie ein und sorgte für Aufregung und Verwirrung. Das Wort war in aller Munde, aber erst die Nationalisten machten daraus ein Schlagwort.

Durch das Buch «Licht auf Yoga» wurden Yogastellungen, die sogenannten Asanas, populär, heute werden sie auch in Pornos gezeigt.

Das Gamut-Kollektiv aus Zürich versteht sich nicht nur als Musikerensemble, das mit neuen Methoden und Klängen aus Jazz, Rock und Noise experimentiert. Es veranstaltet jährlich auch das Gamut-Festival.

Der Oltner Saxofonist Simon Spiess hat offene Ohren. Das beweist schon die Zusammensetzung seines Saxofon-Trios. Zusammen mit dem Bassisten Bänz Oester und dem Drummer Jonas Ruther zelebriert er die belebte Ruhe.

Mehr als 175 Jahre nach der Gründung der New Yorker Philharmoniker dürfen nun auch Frauen bei Konzerten Hosen tragen. Beim Saisonauftakt waren Rock und Kleid allerdings noch verbreitet.

Gerade erst hat er für Sternstunden am Lucerne Festival gesorgt, jetzt gastiert Bernard Haitink mit Werken von Mozart und Bruckner in Zürich – und das Tonhalle-Orchester spielt wie elektrisiert.

Früher hat man sich den Zivilisationsprozess als Anpassung der Bevölkerung an den Geschmack und die Kultur der sozialen Eliten vorgestellt. Im Zeichen der Pop-Kultur wird der Takt eher von unten nach oben dirigiert.

Elisabeth Kulman wird nicht nur international als Sängerin gefeiert, sie prangert als mutige Kulturkämpferin auch fatale Abhängigkeitsverhältnisse im Musikleben an. Auf ihrer Mission machte sie jetzt einen Zwischenhalt bei der Schubertiade.

Wer «Leonard Bernstein» sagt, denkt «West Side Story». Doch in Amerika und speziell in seiner künstlerischen Heimat Tanglewood gilt er als musikalischer Gigant und All American Hero. Heute wird dort, wie überall in der Musikwelt, Bernsteins 100. Geburtstag gefeiert.

Seit 1922 kann das führende Musikfestival der Welt nicht ohne sein Elite-Orchester auskommen. Die Wiener profitieren aber umgekehrt auch von Salzburg – sie nutzen die Festspiele als künstlerische Frischzellenkur. Die Geschichte einer spannungsvollen Liebesbeziehung.

Im Sommer hat er den Stab bei den Berliner Philharmonikern niedergelegt, um sich ganz seiner neuen Aufgabe in London zu widmen. Nun legt Simon Rattle eine erste CD als neuer Musikdirektor des London Symphony Orchestra vor – und gastiert mit dem Ensemble am Lucerne Festival.

Von Sonne, Spass und Freizeit handeln die Sommerhits. Dazu braucht es einen mitreissenden Rhythmus und eine einfache Melodie. Obwohl das Rezept einfach ist, lässt sich der Erfolg nicht kalkulieren.

Die Stargeigerin Julia Fischer glaubt nicht mehr an den herkömmlichen Plattenmarkt. Deshalb hat sie Ende des vergangenen Jahres einen eigenen Streaming-Dienst ins Leben gerufen. Das Projekt entwickelt sich prächtig.

Täler werden zersiedelt, Gletscher schwinden, Wunden werden in die Landschaft gerissen: Die Alpen sind längst kein Sehnsuchtsort mehr, sondern ein Freiluftzirkus, dem wir mehr Sorge tragen müssen.

Robert Sugden interpretiert die angelsächsischen liberalen Klassiker Hume, Smith und Mill neu. Letztlich bleibt der Ansatz jedoch zu abstrakt.

Die Brüder Schlegel, Ludwig Tieck, Novalis, Fichte, Schelling, Hegel, Schiller, Goethe: Ihre Wege kreuzten sich um 1800 in einem kleinen Städtchen in Thüringen: Jena. Der Philosoph Peter Neumann entwirft ein faszinierendes Gemälde einer kurzen Zeit, in der alles möglich schien.

Es braucht Scharfblick und Souveränität, um im Zeitgeistigen das Zeitlose zu erfassen. In ihren Essays aus den sechziger und siebziger Jahren führt Joan Didion vor, wie man das macht: Viele ihrer Beobachtungen wirken heute beinah prophetisch.

In seinen Romanen «Reise nach Karabach» (1992) und «Der Filmvorführer» (2009) beschreibt Aka Morchiladze die Wirren der neunziger Jahre in Georgien. Der Kaukasus erscheint als Konfliktzone wie auch als Raum kultureller Begegnungen.

Mit den «Gezeichneten» von Franz Schreker startet das Opernhaus Zürich mutig in die neue Spielzeit. Doch weder die Regie von Barrie Kosky noch der Dirigent Vladimir Jurowski lassen sich tiefer auf das komplexe Stück ein.

John F. Kennedy hat die Performer weltberühmt gemacht. Die Alvin Ailey Company steht bis heute für die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner. Ihr künstlerischer Leiter Robert Battle lebt den amerikanischen Traum. Zu sehen ist das jetzt in Zürich.

Die letzte Saison der Intendanten Peter Kastenmüller und Ralf Fiedler beginnt mit einem feministischen Traktat. Nicht ganz jugendfrei, aber knallend selbstironisch bringt Friederike Heller «I love Dick» nach dem biografischen Roman von Chris Kraus zur Schweizer Erstaufführung.

«Parallelwelten» heisst die Inszenierung von Kay Voges, für die er Dortmund und Berlin mit einer Nabelschnur aus Glasfaserkabeln verbindet. Wo der tiefere Sinn des Spektakels lieg? Er ging offenbar auf der Datenautobahn verloren oder steht noch immer im Stau.

Richard Wherlocks neuer Tanzabend «Don’t Tell the Kids» rührt in Basel an die unausgesprochenen Tabus in (fast) jeder Familie – und lässt doch Raum für Hoffnung.

Die 13. Contemporary Istanbul kämpft mit der schwachen türkischen Lira und glaubt unverdrossen an die Macht der Kultur.

Kunst ist los in Beirut: Die Doppelveranstaltung mit den beiden Messen für Gegenwartskunst und Design lässt in Beirut das Publikum strömen und wird von ihm sichtlich genossen.

Animiert durch die rasant steigenden Preise, die in Zeiten weniger lukrativer Anlagemöglichkeiten mit Kunst erzielt werden, bewirtschaften auch Finanzdienstleister dieses Feld mit wachsendem Erfolg.

Rubens, Rembrandt, Turner: Die Londoner Auktionen für Altmeisterkunst zeitigten solide Resultate auch dank dem Interesse des ehemaligen Spice Girl.

Die Berliner Kunstsammlerin Erika Hoffmann lebt mit ihrer Kunst und macht sie doch öffentlich zugänglich. Von Zeit zu Zeit wird die ganze «Einrichtung» neu gestaltet. Der Schatz an Gegenwartskunst ist immens, davon erhält man bei einem Besuch aber nur eine Ahnung.

Das vom Bundesrat vorgeschlagene neue Mediengesetz ist nicht zukunftsträchtig. Ein neues Konzept würde eine breitere Förderung ermöglichen: Das Publikum könnte bei der Verteilung von Einnahmen aus den Mediengebühren mitentscheiden.

Firas Alshater wollte in Syrien Schauspieler werden. Doch wegen seiner Regimekritik landete er im Gefängnis und wurde gefoltert. Er floh nach Deutschland. Dort thematisiert er auf witzige Art Flüchtlingsfragen. Und hat grossen Erfolg damit. Eine Begegnung mit einem Mann, der auch lachen muss, um seine Wunden heilen zu können.

Die Indiskretionen der Porno-Darstellerin Stormy Daniels waren eine Art Stresstest für die Medien. Zahlreiche sind durchgefallen.

Unter den drei eidgenössischen Abstimmungsvorlagen hat die Fair-Food-Initiative am meisten Aufmerksamkeit erhalten. Der Artikel über Velo-Wege bekam die positivste Resonanz.

In einem Text für die renommierte Zeitung beklagt sich ein Moderator über die Anfeindungen, denen er ausgesetzt war, nachdem ihm mehrere Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten. Der Text löste erhebliche Kritik aus.

Die Dépendance von Hauser & Wirth in Los Angeles als urbanes Kulturzentrum

Ein Spaziergang durch die Ausstellungswelt der Megacity Mumbai.

Jonas Burgert choreografiert in seinen apokalyptisch anmutenden Wimmelbildern ein surreales Welttheater

Zehn Jahre nachdem der Hurrikan «Katrina» über New Orleans hinweggefegt war, liess sich Alexis Pazoumian für eine längere fotografische Recherche dort nieder. In deren Fokus steht die Musik – für Pazoumian ist sie Quelle und Spiegelbild des Widerstandsgeists, den er in der Bevölkerung fand.

Gold, Diamanten, Platin, Uran, Chrom, Kohle – solche Bodenschätze haben massgeblich zu Südafrikas wirtschaftlicher Vorrangstellung beigetragen. Aber der Bergbau fordert auch seinen Preis, ökologisch wie gesellschaftlich. Diesen Aspekten ist Ilan Godfrey nachgegangen.

Im Rahmen eines grösseren Projekts ging Meli Petersson Ellafi der Jugendkriminalität in Schwedens Problemquartieren nach. Wir wählten eines der Schicksale aus, die sie dokumentierte: Bilder der fünfzehnjährigen Amanda, die ein «Zementblock» sein möchte, um nicht an ihrem Umfeld zu zerbrechen.

Mexiko ist einer der grössten Opiumproduzenten weltweit, und nirgends gedeiht der Schlafmohn so gut wie im Bundesstaat Guerrero. Die Bauern, die ihn züchten, sind das bescheidene Fussvolk des Drogenhandels – denn das grosse Geld machen andere.

Es ist das zeichnerische Schaffen von Albrecht Schnider, das zum innersten Kern seines Œuvres führt. Im Zeichnen, vollzogen wie eine tägliche Meditation, erschliesst sich auch für den Schweizer Künstler alles Weitere.

Oder warum die Ordnung der Dinge vor dem Schweizer Künstlerduo Lutz & Guggisberg nie sicher ist.

Not Vital ist ein begnadeter Geschichtenerzähler – und auch ein Nomade zwischen Malerei, Skulptur und Architektur, die im Unterengadin, in Peking oder auch in Agadez entsteht.

Er hat die venezianische Malerei revolutioniert wie kein anderer. Noch heute erschüttert die Kunst dieses ehrgeizigen, extravaganten, leidenschaftlichen Meisters der Renaissance unser Sehen.

Wer Kunst schon immer für verlogen hielt, bitte schön, hier ist die Bestätigung. Die neue Schau der Münchner Kunsthalle «Lust der Täuschung» versammelt illusionistische Arbeiten seit der Antike.

Fabio Viale verpasst seinen Nachbildungen antiker Statuen kecke Tattoos. Wer nicht genau hinguckt, fällt auf die marmornen Autoreifen, Plastikkisten oder Papierflieger herein.

Auf politischen Plakaten und solchen von Präventionskampagnen, auf Karikaturen oder auch in Radierungen der Kunstgeschichte: Mit dem Bild der Mausefalle werden wir vor allem Möglichen gewarnt.