Die Weltkulturorganisation Unesco warnt vor den negativen Folgen der Kreuzschifffahrt. Dieser Tourismus gefährde das Weltkulturerbe und die Umwelt, sagte Mechtild Rössler, Unesco-Direktorin für Kulturerbe, der «Wirtschaftswoche».
«In jener Zeit, in den Jahren der Diktatur, sind wir Abend für Abend emigriert, indem wir lasen», schreibt György Konrad in seinen Roman-Memoiren. Heute feiert der ungarische Schriftsteller den 85. Geburtstag.
Der US-amerikanische Serienproduzent und Autor Steven Bochco ist tot. Der 74-Jährige starb am Sonntagmorgen (Ortszeit) im Kreis seiner Angehörigen, wie sein Assistent Phillip Arnold mitteilte.
Zum zweiten Mal fanden am Osterwochenden in Klosters die Tastentage statt. Dies ist ein viertägiges musikalisches Festival mit einem Mix aus Klassik, Jazz und Volksmusik. Die Veranstalter sprechen von einem grossen Erfolg.
Mit der ersten offiziellen Ausstellung öffnet die Churer Galerie Okro ihre Tore für Liebhaber von Design und Handwerk. Inhaber Heinz Caflisch schliesst damit im Kanton eine Lücke.
Caroline Staeger-Oettli aus Felsberg hat den bedeutenden Live Portrait Contest in Köln gewonnen. Im Interview erzählt sie, wie nervös sie dabei war.
Morgen Abend stellt Intendant Christian Jott Jenny das Programm des diesjährigen Festivals da Jazz im Engadin vor. Für die «Südostschweiz am Wochenende» hat er das Programmheft schon vorgängig geöffnet.
Mangas, Videospiele, Konzerte und Kostümshows: Polymanga, das grösste Popkultur-Festival der Schweiz, hat am Karfreitag in Montreux VD seine Tore geöffnet. Bis am Ostermontag werden über 40'000 Fans der japanischen Anime erwartet.
Picassos Gemälde «Le Marin» soll bei seiner Versteigerung durch Christie's New York bis zu 70 Millionen US-Dollar bringen. Das melancholische Ölgemälde aus dem Jahr 1943 ist 130 mal 81 Zentimeter gross und zeigt einen Mann, der seinen Kopf in die rechte Hand stützt.
Brasilien-Reisende stossen derzeit in den Einkaufszeilen der Flughäfen von São Paulo und Brasília auf seltsame «Korruptions-Shops». Die Ware - beispielsweise goldene Fussfesseln - steht nicht zum Verkauf. Sie wirbt für eine neue Netflix-Serie zum Thema Korruption.
Im Rahmen eines Diskussionsabends hat sich der Scharanser Liedermacher Linard Bardill für die Bezeichnung Giovanni Netzers als «mediokren Ministranten» entschuldigt. Dennoch übte Bardill weiter heftige Kritik.
Was ist die richtige Kulturförderung für Graubünden? Dieser Frage sind in der Churer Postremise Niggi Ulrich, Ute Haferburg, Nikolaus Schmid und Linard Bardill nachgegangen.
Geld steht unter Anklage, feindliche Soldaten erzählen aus einem echten Krieg, ein Sohn monologisiert am Totenbett des Vaters, eine Frau referiert über unwillkommene schlüpfrige Emails: Das Theaterfestival Auawirleben in Bern stellt im Mai Minenfelder auf die Bühne.
Ein babylonischer Schutzdämon aus 10'500 leeren irakischen Dattelsirup-Dosen steht jetzt auf dem Trafalgar Square in London als Mahnmal gegen Krieg und die Zerstörung von Kulturgut.
Das Departement Bildung Gesellschaft Kultur tritt in einen verstärkten Dialog mit der Bevölkerung und wird die «Kulturstrategie 2025» dem Volk vorstellen.
Die Kultureinrichtung Stapferhaus in Lenzburg AG ist mit der Ausstellung zum Thema «Heimat» beim Publikum auf grosses Interesse gestossen. Mehr als 90'000 Personen besuchten innerhalb eines Jahres die Ausstellung «Heimat. Eine Grenzerfahrung».
Neuigkeiten vom Theater Glarus: Nach einem Jahrzehnt kommt es zum Wechsel an der Vereinsspitze. Drei Jubilare bringen es zusammen auf weit über ein Jahrhundert auf der Bühne. Und das neue Stück ist bekannt.
«Steps» heisst das wichtigste Tanzfestival der Schweiz. Vom 12. April bis 5. Mai finden im ganzen Land auf über 49 Bühnen Vorstellungen statt. Am 26. und 27. April wird auch in Poschiavo getanzt.
Mehr als 50 persönliche Gegenstände und Requisiten aus Filmen der US-Regie-Legende Stanley Kubrick sind in Turin für insgesamt fast 90'000 Euro versteigert worden.
Nun äusserte sich auch Origen-Intendant Giovanni Netzer zu den spitzen Aussagen von Linard Bardill.
Strawinskys «Histoire du Soldat» in einer Version nach Art der katalanischen Truppe La Fura dels Baus, Strauss' «Fledermaus», Mozarts «Così Fan Tutte» und ein Abend mit dem Ausnahmegeiger Ara Malikian: Die Oper Lausanne hat Highlights auf dem nächsten Saisonprogramm.
Die Schweizer Regisseurin Ursula Meier («Home») wird beim 71. Filmfestival von Cannes die Jury für den Nachwuchspreis Goldene Kamera präsidieren. Die Auszeichnung belohnt jedes Jahr den besten Erstlingsfilm von allen Sektionen.
Die französische Schauspielerin Stéphane Audran ist tot. Die frühere Ehefrau des 2010 verstorbenen Regisseurs Claude Chabrol starb am Dienstag im Alter von 85 Jahren. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Sohn Audrans, Thomas Chabrol.
Die US-amerikanische Schriftstellerin Jacqueline Woodson wird mit dem Astrid-Lindgren-Preis für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Das teilte die Jury am Dienstag in Stockholm mit.
Der Branchenverband der Schweizer Musikveranstalter SMPA beklagt eine stagnierende Tendenz. Zwar seien 2017 die Zahlen in allen Bereichen gestiegen, doch sei das dem Wetterglück und zwei neuen Mitgliedern zu verdanken.
Dem Anti-Kriegs-Gemälde «Guernica» von Pablo Picasso widmet das Picasso-Museum in Paris eine eigene Schau. Picasso malte das monumentale Werk 1937 unter dem Eindruck der Zerstörung der baskischen Stadt Gernika durch einen Luftangriff der deutschen «Legion Condor».
Das Theater Neumarkt in Zürich ist mit seiner Bühnenfassung von Robert Menasses preisgekröntem Roman «Die Hauptstadt» an die Autorentheatertage Berlin eingeladen worden.
Der Teamchor Jona präsentierte mit seiner Band unter der Leitung von Max Aeberli das legendäre Programm «Train». Mit diversen Gesang- und Musikstücken wurde ein kaum zu überbietender Auftritt dargeboten.
Die Villa «Unterer Brunnengarten» hat gleich mehrere Schlossherren. Hier kann man auch zur Miete wohnen. Das fühlt sich aber dann doch um einiges märchenhafter an als in einem normalen Apartmenthaus.
Natur Uznach Schmerikon ist ein noch junger Verein, der vor Fachwissen und Tatendrang sprüht. Wer hier wirkt, setzt sich für diejenigen Lebewesen ein, die oft in Vergessenheit geraten.
Bald wird die Australierin Kylie Minogue 50 Jahre alt. Im Berliner «Berghain» hat sie gerade ein neues Album vorgestellt, auf dem sie überraschende Wege geht: Kylie flirtet auf «Golden» mit Country.
Das berühmte mittelalterliche «Voynich-Manuskript» harrt seit langem der Entzifferung. Menschen sind gescheitert, nun hätte künstliche Intelligenz die Aufgabe erledigen sollen. Doch was kommt dabei heraus, wenn moderne Computerlinguistik auf spätmittelalterliche Rätselkunst trifft?
Die Klubkultur schillert im Dunkel des Undergrounds und im Glamour der Stars. Manchmal führt die Nacht in die Ernüchterung. Das Vitra-Design-Museum taucht in diese Zwischenwelt.
Gesundheit, Wohlstand, Sicherheit: Alles wird besser. Aber Wut, Ressentiment und Unzufriedenheit werden überall grösser. Der indische Autor Pankaj Mishra führt das scheinbare Paradox auf die Aufklärung zurück und blickt in eine dunkle Zukunft.
Ist die Geschichte der Menschheit nichts anderes als eine Geschichte von Sklavereien? Das behauptet Michael Zeuske. Ganz falsch ist das nicht. Aber auf keinen Fall richtig.
Hector Berlioz' «Benvenuto Cellini» ist ein rarer Gast auf den Bühnen, doch nun hat der britische Regisseur Terry Gilliam das Stück an die Opéra Bastille gebracht: ein reizvolles Kontrastprogramm zu Glucks «Orphée et Eurydice» im Palais Garnier.
Kommissarin Berlinger wechselt im «Tatort» von Freiburg nach Mainz. Der Schweizer Regisseur Markus Imboden rückt seine wunderbare Hauptdarstellerin ganz ins Zentrum einer vielschichtigen Charakterstudie.
Steven Spielberg, der grosse Geschichtenerzähler des amerikanischen Kinos, erzählt eine Story über die tatsächliche Lügenmaschinerie unserer Zeit: die Traumfabrik des Internets.
Eben ist bekanntgeworden, dass die französisch-bulgarische Intellektuelle Julia Kristeva in den siebziger Jahren für den bulgarischen Geheimdienst gearbeitet hat. Nun wurden die einschlägigen Dokumente veröffentlicht. Beschädigt das ihr Werk?
Identitäten lösen sich auf, Gesellschaften verwandeln sich in hypernervöse Gemeinschaften, die Aggressivität nimmt zu: Die Welt scheint aus den Fugen. Der Philosoph Peter Sloterdijk erklärt die grosse Drift, die sich durch die Migrationsdynamik verstärkt. Wo stehen wir? Aber vor allem: Wohin stürzen wir?
Aus römischer Sicht war der Tod Jesu eine Bagatelle. Für Christen sind Leiden und Auferstehung des Gekreuzigten Zeichen der Versöhnung von Gott und Mensch. Doch Karfreitag ist ein Skandalon, das sich nicht aus der Welt schaffen lässt.
Bisher rühmte man Walt Whitman als Begründer der modernen amerikanischen Lyrik. Nun ist er neu zu entdecken – als Gesundheitsapostel und Vorturner der Nation.
In Trinidad lernte der Schriftsteller Martin R. Dean die Familie seines Vaters kennen und mit ihr auch sich selbst. Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit kennt viele Formen. Davon erzählt er in seinem Bericht über die weitherum verstreute Verwandtschaft.
Pünktlich zum 150-Jahr-Jubiläum des Tonhalle-Orchesters erhält das Zürcher Musikleben einen unverhofften Impuls zur Erneuerung. Aber die Veranstalter müssen ihn auch nutzen.
Im Sommer endet die kurze Ära von Lionel Bringuier als Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters – worauf dürfen sich Musiker und Musikfreunde bei seinem Nachfolger Paavo Järvi einstellen?
Vor 150 Jahren, Ende Februar 1868, wurden die Tonhalle-Gesellschaft und kurz darauf das Tonhalle-Orchester Zürich gegründet – eine Reise durch anderthalb Jahrhunderte Hochkultur, mit offenem Ausgang.
1720 erfand Monsieur Fauchard den Beruf des Zahnarztes. War aber auch höchste Zeit.
Jeder braucht sie. Und es gab sie schon in der Steinzeit. Aber wer stellt heute eigentlich noch Nadeln her?
Sie liegen uns vor den Füssen. Aber leider finden Kanaldeckel selten die Beachtung, die sie verdienen.
Foujita: Der Name ist eine Legende und schon lange eine grosse Ausstellung wert. Das Musée Maillol widmet dem Grenzgänger am Montparnasse eine faszinierende Schau mit Fokus auf die Années folles.
Spätestens mit der industriellen Revolution ist die Menschheit in eine permanente Stilkrise geraten. Musterbeispiele in Sachen Stilfragen gibt es zwar zuhauf, wie das Landesmuseum in der Ausstellung «Auf der Suche nach dem Stil» zeigen kann.
Im Land der Imagination – als eine Weltpremiere zeigt das Museum im Lagerhaus in St. Gallen Bilder von Patienten des Schweizer Psychiaters und Begründers der analytischen Psychologie Carl Gustav Jung.
Vielleicht ist, was Charles Atlas uns zeigt, tatsächlich die Welt. Aber so genau weiss er selber das auch nicht. Im Migros-Museum sind Arbeiten von ihm zu sehen.
Berlin verdankt Gustav Peichl zwei mütterliche Brustkuppeln, Österreich sendet Tag für Tag aus seinen Tortengebäuden. Heute wird der Architekt und Karikaturist Gustav Peichl neunzig Jahre alt.
Wenn er sich nicht gerade im Atelier über den Unsinn der Kunst den Kopf zerbricht, verzieht er sich am liebsten auf seine Ranch. Bruce Nauman sieht im Verschwinden der Kunst mehr erreicht als im Zeigen: Das zeigt nun eine grosse Retrospektive im Schaulager Basel.
Dennis Gansel verfilmt den Kinderbuchklassiker von Michael Ende aufwendig, routiniert – und gänzlich kurvenfrei.
Der französische Regisseur Serge Bozon hat sich Robert Louis Stevensons Meisternovelle vorgenommen, allerdings sehr frei. In seinem grotesken Film brilliert Isabelle Huppert als eine Physiklehrerin von wahrer Strahlkraft.
Die BBC-Dokumentation mit dem Originaltitel «Earth: One Amazing Day» bettet spektakuläre Naturaufnahmen aus aller Welt in einen Tagesablauf ein.
Der beachtliche Debütfilm von Hubert Charuel, situiert auf einem Viehhof, erzählt ein ländliches Dilemma mit den Mitteln des Spannungskinos – und hat dafür drei Césars gewonnen.
Heldenepos für einen Feigling – James Marsh verschwendet Pathos und hervorragende Darsteller an eine unwürdige Geschichte.
Sie war eine der schönsten Frauen des französischen Films und spielte in Meisterwerken wie Buñuels «Le charme discret de la bourgeoisie». Nun ist Stéphane Audran im Alter von 85 Jahren gestorben.
Dreissig Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs sind die Spannungen in Libanon immer noch nicht überwunden. Der für einen Oscar nominierte Spielfilm von Ziad Doueiri spiegelt den Konflikt mittels einer Auseinandersetzung zweier Männer – der eine Palästinenser, der andere Christ.
Eine Doku auf Arte zeigt die Videostars der arabischen Welt. Statt eines neuen Arabischen Frühlings regiert inzwischen Kommerz und Unterhaltung.
Die Magdeburger Ermittler Brasch und Köhler können sich in ihrem neuen Fall nicht zwischen einem eiskalten Baulöwen und einem coolen Psychologen entscheiden.
Aus «Star Wars» soll nun auch eine «live action»-Fernsehserie werden. Die Zukunft des filmischen Universums liegt in solchen Netzwerken von Filmen und Serien, in denen sich alles auf alles bezieht.
Der neue «Tatort» zeigt Ecken und Kanten und bringt Abwechslung in die oft allzu vorhersehbar routiniert abschnurrende Kölner Ermittlertätigkeit: «Mitgehangen».
Rätselhaft und exzentrisch: Alex Garland fügt mit seinem neuen Wurf dem Science-Fiction-Genre eine eigenwillige Spielart hinzu. Um den bemerkenswerten Film gab es im Vorfeld einigen Streit.
Er war Max Palu und lange «Tatort»-Kommissar im Saarland. Aber Jochen Senf hatte noch viele andere Seiten. Nun ist er mit 76 gestorben.
Die Grenzen von Kino und Fernsehen lösen sich auf. Netflix hat für die Oscar-Verleihung «Mudbound» in Stellung gebracht. In Cannes eröffnet im April ein Festival für Fernsehserien.
Der «Tatort» aus Bremen wirft einen erschütternden Blick auf den Pflegenotstand in Deutschland, ist dabei allerdings mehr Dokumentation als Krimi.
Wer weiss denn heute noch, was es mit Ostern auf sich hat? Bachs Johannes-Passion zu hören, kann Abhilfe schaffen.
Der junge Zürcher Musiker begeistert das Publikum im ausverkauften Kaufleuten mit kräftiger Stimme und seinen Gassenhauern.
Der Erfinder und Theoretiker der Ambient-Musik gibt selten Interviews. Im Rahmen der Vorlesungsreihe «The Season of Sound» trat er in der British Library auf, um sich quasi selbst zu befragen – zu Themen aus Musik, Kunst und Gesellschaft.
Mit einer Kombination von geistlichen und weltlichen Werken klingt das diesjährige Osterfestival im Kultur- und Kongresszentrum Luzern aus. Riccardo Chailly, Matthias Pintscher und Mariss Jansons bieten Sinfoniekonzerte, die den Bogen von Russland bis in die USA spannen.
Der gebürtige Kolumbianer folgt 2021 auf den Schweizer Philippe Jordan.
Der Schweizer Pianist Oliver Schnyder übernimmt ab 2019 die Festivalleitung von Reto Bieri.
Alain Claude Sulzer im Gespräch mit dem Schweizer Pianisten Oliver Schnyder über sein grosses Luzerner Beethoven-Projekt, Liebesbeziehungen mit Flügeln und die einzig wahre Botschaft der Musik.
Paavo Järvi, der designierte Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, legt eine Schostakowitsch-Einspielung vor, die exemplarisch den Blick in die Abgründe dieser Musik schärft.
Der Pianist Krystian Zimerman legt nach einem Vierteljahrhundert endlich wieder ein Solorezital vor. Seine Aufnahme der letzten beiden Schubert-Sonaten ist ein Wurf – und ein persönliches Bekenntnis.
Ein Pakt ächtete 1928 erstmals den Krieg als Mittel nationaler Politik. Zwei Yale-Professoren deuten ihn als Schwelle zwischen alter und neuer Weltordnung.
Eine «Dekolonisierung des Denkens» forderte der kenyanische Autor Ngugi wa Thiong'o 1986 – gut dreissig Jahre später liegt dieser Grundlagentext nun endlich auf Deutsch vor. Aber ist er noch aktuell?
In seinen jüngsten Romanen hat der Schriftsteller Martin Walser ein Gruselkabinett der Gekränkten und Zukurzgekommenen geschaffen. Nun schickt er abermals einen Antihelden auf die Piste, der nach Erlösung giert.
Die letzten Lebensjahrzehnte lässt der Schriftsteller Hansjörg Schneider in seiner Autobiografie aus. Dafür widmet er sich umso intensiver den frühen Jahren, erzählt vom autoritären Vater und vom Frohsinn der Mutter – und erinnert an seine Förderer in der Kunst und im Theater.
Als Fahnenträger von Demokratisierung und Gemeinsinn sind die Internet-Pioniere einst angetreten; heute stehen ihre übermächtigen Konzerne im Zwielicht. Aber dies ist nur eine der Geschichten, die Joshua Cohens neuer Roman erzählt.
Allzu oft ist es Leid, das die Zunge löst und ein Briefwerk entstehen lässt. Bei Vladimir Nabokovs Zusendungen an seine Frau Véra jedoch handelt es sich um glückliche Briefe – sie sind ein hinreissendes Dokument voll Energie, Poesie und Phantasie.
Möglichst bald weiterreisen. Aber wohin? Gerhard Meisters «Das grosse Herz des Wolodja Friedmann» blickt zurück auf ein Kapitel Zürcher Flüchtlingsgeschichte.
Wie spricht man über Sex, Religion und Politik, ohne über Sex, Religion und Politik zu reden? Das war eine zentrale Frage beim D-Caf, Ägyptens grösstem unabhängigem Kulturfestival – denn die Zensur unter Sisi ist strikter denn je zuvor.
Zum 100. Geburtstag Gottfried von Einems stellt das Theater an der Wien dessen Dürrenmatt-Adaption «Der Besuch der alten Dame» neu zur Diskussion, die Wiener Staatsoper antwortet mit «Dantons Tod» nach Büchner.
Ein Schweizer Doku-Drama aus der Zeit des Kalten Krieges bis heute wird am Theater St. Gallen zur orwellschen Politlektion. Andreas Sauter recherchierte mit «Lugano Paradiso» die Bundesrats-Diplomatie der Doppelmoral.
Starsopranistin Anja Harteros brilliert an den Osterfestspielen in Salzburg als Tosca. Die Regie macht es sich hingegen zu einfach mit diesem veristischen Meisterstück.
An den Osterfestspielen Baden-Baden glänzen die Berliner Philharmoniker zum letzten Mal unter ihrem Chefdirigenten Simon Rattle. Dieter Dorns Sicht auf Wagners «Parsifal» bleibt dagegen blutleer.
Theater am Nullpunkt, das muss Herbert Fritsch interessieren. Der Sinnverweigerer eines Deutungstheaters erfindet an der Schaubühne den Abend «Null» und treibt die Kunst dorthin, wo sie sich selber reflektiert. Wohin führt ihn das? Die Frage ist ernst.
Asiens Kunst-Hub Nummer eins ist Hongkong. Die Art Basel ist dessen Zugpferd. Und in diesen Tagen vor allem auch das perfekte Einkaufserlebnis für Liebhaber und Sammler zeitgenössischer Kunst.
Es ist das teuerste Kunstwerk an der diesjährigen Ausgabe der Art Basel in Hongkong. Und es wurde verkauft. Der Käufer aber bleibt anonym. Und gibt Raum für Spekulationen. Wie darf man sich diesen idealerweise vorstellen?
Immer mehr international renommierte Galerien schliessen sich in Hongkong zu Clustern zusammen, während in diesem rasch wachsenden Kunstmarkt-Hub für Asien auch ein gigantisches Kulturviertel mit dem Museum M+ in seinem Zentrum Gestalt annimmt.
Amedeo Modigliani ist einer der meistgefälschten Künstler des 20. Jahrhunderts. Das liegt auch daran, dass er es seinen Nachahmern technisch und stilistisch leicht gemacht hat.
Noch spürt der Markt für afrikanische Stammeskunst nichts von der «Mission Macron». Eine bedeutende Pariser Auktion verlief erfolgreich. Das könnte sich aber ändern.
Um die 270 Aussteller bei gleichbleibend hoher Qualität: Was so einfach klingt, ist das unerschütterliche Alleinstellungsmerkmal der Tefaf, die alljährlich die führenden Vertreter der unterschiedlichsten Sparten des Kunst- und Antiquitätenhandels in Maastricht versammelt.
Die Londoner Auktionen für Gegenwartskunst zeitigen hohe Nachfrage – das Auktionshaus Phillips erzielte einen Achtungserfolg mit einem Werk Picassos.
Die Lichtfigur, die Koryphäe, die Macht: Feminine Wörter lassen uns nicht immer an Frauen denken. Wenn der Gender-Feminismus den Fokus auf Schreibweisen richtet, überschätzt er die Macht der Sprache – und verliert das Wesentliche aus den Augen.
Abraham hätte seinen Sohn geopfert, weil Gott es von ihm verlangte. Auch die Forderung, Unmögliches zu tun, brachte ihn nicht von seinem Vertrauen ab.
Es gibt keine Entwarnung für die deutschen Sozialdemokraten. Die SPD, die sich unter maximaler Selbstbeschädigung erneut in die grosse Koalition mit CDU und CSU begeben hat, ist keinesfalls gerettet – auch wenn mancher das hoffen mag.
Kunst machen kommt für Caro Niederer einer Art von Aneignung der Welt gleich.
Für Niele Toroni ist der Beruf als Künstler eine Arbeit wie jede andere.
Die Schweizer Künstlerin Loredana Sperini arbeitet mit oft weiblich konnotierten Werkstoffen. Ihr Schaffen kreist dabei in verschiedenen Werkzyklen um eine fragmentierte Wahrnehmung des Körpers.
Martin Luther lebte und wirkte in Städten, die Jahrhunderte nach seinem Tod zur DDR gehörten. Die Kommunisten erkannten erst spät, welches Erbe der zunächst verhasste Reformator ihnen gebracht hatte.
Gemeinsam ist ihnen die Erwachsenentaufe und eine Geschichte voller Grausamkeiten. Zwei Besuche bei zeitgenössischen Täufern in Kanada und den USA.
Das protestantische Christentum boomt im Süden der koreanischen Halbinsel. Doch auch bei den Anfängen Nordkoreas spielten Missionare eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Bei Kriminalfällen nennen einige Redaktionen schematisch die Herkunft der Tatverdächtigen. Sie wollen damit dem Vorwurf entgehen, eine Information zu unterdrücken. Der Informationswert solcher Angaben ist allerdings oft gering.
Milliardäre drängen seit geraumer Zeit ins amerikanische Zeitungsgeschäft. Das birgt Konfliktpotenzial. Doch die Journalisten sind ratlos.
Im autonomen Kurdengebiet von Nordsyrien ist eine rege Presseszene entstanden. Ihr droht seit dem Einmarsch der Türken das Aus.
2017 hatte das amerikanische Justizministerium RT gezwungen, sich als «ausländischer Agent» registrieren zu lassen. Nun hat der Sender seinen Provider verloren.
Der weltberühmte Podcast «Serial» rollte 2014 den Mord an einer Jugendlichen in den USA neu auf. Wegen der medialen Aufmerksamkeit bekommt der Verurteilte nach achtzehn Jahren eine zweite Chance auf Freiheit. Die Berufung des Staatsanwaltes wurde abgelehnt.
Das Internet versprach uns mehr Aufklärung und Transparenz. Doch derzeit scheinen die Gegenkräfte das Sagen zu haben.
Wer gute Medienerzeugnisse anbieten will, muss auch die Kundenpflege verbessern – auf der Basis von Klubs. Dieser Meinung ist Ökonomieprofessor Bruno S. Frey.
Obwohl sie fernab der Zivilisation leben, sind die indigenen Völker im Regenwald des Amazonasbeckens hart bedrängt. In Ecuador will der Staat ganze Siedlungsgebiete für Öl- und Bergbau freigeben; das könnte das Ende uralter Lebensformen und Kulturen bedeuten.
Fast psychedelisch muten Grey Huttons Aufnahmen an, aber sie vermitteln eine harte Realität. Der britische Fotograf hat während des Winters in London Obdachlose mit einer Wärmebildkamera fotografiert.
Wie tief der Konflikt zwischen Israeli und Palästinensern greift, zeigt sich schon daran, dass selbst entfernte Beobachter sich oft schwertun, beiden Seiten mit gleicher Verständnisbereitschaft zu betrachten. Genau diese Aufgabe hat Meinrad Schade sich gestellt.
Die Kriegsversehrten in den Konfliktregionen der arabischen Welt werden in Tausenden und Zehntausenden gezählt. Das stumpft ab. Und doch gibt es Ärzte, die Fall für Fall ihr Bestes für sie geben.
Nach der Friedensvereinbarung mit der Farc ist der Ejército de Liberación Nacional die letzte aktive Guerilla in Kolumbien. Die Fotografin Lena Mucha beobachtete junge Rekrutinnen und Rekruten des ELN bei der Ausbildung.
Klubs und Partys haben die Pop-Kultur geprägt. Die Hierarchie von Künstlern und Publikum wurde aufgehoben, als die Bühne durch die DJ-Kanzel ersetzt wurde und der DJ dafür sorgte, dass sein nächtliches Set zum Tanzen animierte.
Amedeo Modigliani ist einer der meistgefälschten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die einzige Ausstellung, in der bei hundert Exponaten auf verantwortungsvolle Weise die Spreu vom Weizen getrennt wurde, läuft zurzeit in der Londoner Tate Modern.
Am diesjährigen Schweizer Filmpreis in der Halle 622 in Zürich-Oerlikon wird das Coming-of-Age-Drama «Blue My Mind» gleich dreifach ausgezeichnet.
Spätestens mit der industriellen Revolution ist die Menschheit in eine permanente Stilkrise geraten. Musterbeispiele in Sachen Stilfragen gibt es zwar zuhauf, wie das Landesmuseum in der Ausstellung «Auf der Suche nach dem Stil» zeigen kann.