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Donnerstag, 23. August 2012 00:00:00 Kultur News
Aktualisiert: Vor 2 Min.
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Alle reden von literarischen Erfolgen, die Regel aber ist das Scheitern. Dieses manifestiert sich freilich nicht in einer schlechten Kritik, sondern elementarer, als Teil des kreativen Prozesses. Ein Umgang damit will gelernt sein.

Im Rahmen der Kulturolympiade wurde in England die letzte szenische Teil-Uraufführung aus Karlheinz Stockhausens «Licht» realisiert. Jetzt muss der Opernzyklus noch als Ganzes gestemmt werden.

In Israel spitzen sich die Diskussionen über einen vorsorglichen Militärschlag gegen Irans Atomwaffenprogramm zu. Eine Gruppe prominenter Autoren hatin einer präzedenzlosen Aktion gedroht, Ministerpräsident Netanyahu gerichtlichvon einem Alleinentscheid abzuhalten.

Auf seinem Album «Election Special» nimmt Ry Cooder Stellung für Barack Obama. Der Songzyklus des bedeutenden Gitarristen und Songwriters steht in der Tradition Woody Guthries. Es geht Cooder darum, Enttäuschte und Skeptiker dazu zu bewegen, ihre Stimme nochmals dem amtierenden Präsidenten zu geben.

Das Klischee des kaiserlichen Wien bestimmt zwar noch das touristische Bild von Österreichs Hauptstadt. Aber hinter der Fassade vergangener Bauepochen setzt sich ökonomisch bedingt eine neue Urbanität durch. Diese bringt neben vielen zweifelhaften Bauten auch bemerkenswerte architektonische Zeichen hervor.

Die digitalen Medien lassen sich als Ökosystem der Verteilung von Aufmerksamkeit begreifen. Die vielleicht wichtigste Frage mit Blick auf dieses System ist, welche Arten von Aufmerksamkeit darin gedeihen und welche verkümmern. Es ist dies eine Frage der geistigen Ökologie.

Mehr als sechzig Jahre lang kreiste die Arbeit von Hans Josephsohn um die menschliche Figur, um ihren Körper, ihre plastische Erscheinung. Meist gestaltete er in Gips und hinterliess dabei Spuren seiner Arbeit auf den Oberflächen. In der Nacht auf den 21. August 2012 ist der Künstler in Zürich gestorben.

Wenn er tanzte, dann bevorzugt in Mokassins und weissen Socken. Denn Erstere sind tief genug ausgeschnitten, um das inkriminierte Strickwerk zur Geltung zu bringen - und so die Aufmerksamkeit gezielt auf die Füsse zu lenken.

Wie geht es weiter, wenn man ein Kind verliert? Immer wieder versuchen Betroffene, solchem Schmerz literarisch beizukommen. Zwei neuere Beispiele zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Ehe sich's Quaid versieht, ist er Teil einer grossen Intrige und wird verfolgt von blutrünstigen Schergen, die ausgerechnet von der Frau angeführt werden, die sich eben noch als seine hingebungsvolle Gattin (Kate Beckinsale) ausgegeben hat.

In Brasilien sind seine Werke Nationalgut, doch hierzulande kennt ihn trotz seiner phänomenalen Produktivität (siebzehn Theaterstücke, mehrere Romane, rund zweitausend Kurzgeschichten) kaum jemand. Grund genug, anlässlich seines 100. Geburtstags am 23. August auf Nelson Rodrigues hinzuweisen.

Pause. Lärm vom Schulhof, Geschrei, Gejohle, Gelächter. Die älteren Buben keilen schon wieder - und dies gleich am ersten Tag nach den Ferien! Thomas, hört man, hat es Frank heimgezahlt, dass er einst hochkantig aus dessen Gang flog, weil er ihm den Führungsanspruch streitig machte.

Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau, dessen hundertster Geburtstag unlängst gefeiert worden ist, suchte nach einer Einheit von Denken, Leben und Schreiben. Seine «Rêveries du Promeneur Solitaire», die in einer neuen Übersetzung vorliegen, dokumentieren das eindringlich.

Der Philosoph Ludwig Wittgenstein hatte ein Faible für das nördliche Europa. Er liess im norwegischen Skjolden ein Holzhaus nach eigenen Plänen errichten. Zwei Jahre zuvor, im September 1912, wagte er sich gemeinsam mit seinem Freund David Pinsent auf eine Reise durch Island.

Als «Erzählung einer Jugend» bezeichnet der Literaturwissenschaft und Publizist Karl Heinz Bohrer sein jüngstes Werk. Darin schaut der Achtzigjährige, ein immer streitbar kreativer Geist mit brillanten, manchmal auch befremdenden Einlagen, zurück und auf sich selbst. Der Zeitraum: vom Beginn des Zweiten Weltkriegs bis in die fünfziger Jahre.

In Rumänien wird der moralischen Aufarbeitung der Ceausescu-Diktatur kein hoher Stellenwert beigemessen. Dass der Hofdichter Ceausescus, Adrian Paunescu, kürzlich an prominenter Stelle in Bukarest eine Büste erhielt, spricht Bände.

In Luzern ist «Nähe fern», eine sinfonische Reflexion Wolfgang Rihms über die vier Sinfonien von Johannes Brahms, uraufgeführt worden.

Der Wissenschaftshistoriker Robert Westman versucht in einem neuen Buch die Frage zu beantworten, wie Kopernikus zu seiner Theorie des Sonnensystems gekommen sein mag. - War Kopernikus auf der Suche nach einer sichereren astronomischen Grundlage der «astrologischen» Prognostik?

Sefi Atta und Chimamanda Ngozi Adichie sind zwei Autorinnen, die sich zwischen Nigeria und den USA bewegen. In neuen Werken der beiden gehen «schwarze» Erfahrungs- und Lebenswelten und feministische Weltanschauung eine fruchtbare Liaison ein.

Die drakonische Strafe gegen die russische Frauenband Pussy Riot wegen eines Putin-kritischen «Punkgebets» in einer Moskauer Kirche hat im Westen starken Protest ausgelöst. Auch aus Russlands Kunst- und Intellektuellenszene meldeten sich zahlreiche kritische Stimmen. Viele indes befürworten die harte Gangart.

Alle reden von literarischen Erfolgen, die Regel aber ist das Scheitern. Dieses manifestiert sich freilich nicht in einer schlechten Kritik, sondern elementarer, als Teil des kreativen Prozesses. Ein Umgang damit will gelernt sein.

Mehr als sechzig Jahre lang kreiste die Arbeit von Hans Josephsohn um die menschliche Figur, um ihren Körper, ihre plastische Erscheinung. Meist gestaltete er in Gips und hinterliess dabei Spuren seiner Arbeit auf den Oberflächen. In der Nacht auf den 21. August 2012 ist der Künstler in Zürich gestorben.

Wie geht es weiter, wenn man ein Kind verliert? Immer wieder versuchen Betroffene, solchem Schmerz literarisch beizukommen. Zwei neuere Beispiele zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

In Brasilien sind seine Werke Nationalgut, doch hierzulande kennt ihn trotz seiner phänomenalen Produktivität (siebzehn Theaterstücke, mehrere Romane, rund zweitausend Kurzgeschichten) kaum jemand. Grund genug, anlässlich seines 100. Geburtstags am 23. August auf Nelson Rodrigues hinzuweisen.

Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau, dessen hundertster Geburtstag unlängst gefeiert worden ist, suchte nach einer Einheit von Denken, Leben und Schreiben. Seine «Rêveries du Promeneur Solitaire», die in einer neuen Übersetzung vorliegen, dokumentieren das eindringlich.

Der Philosoph Ludwig Wittgenstein hatte ein Faible für das nördliche Europa. Er liess im norwegischen Skjolden ein Holzhaus nach eigenen Plänen errichten. Zwei Jahre zuvor, im September 1912, wagte er sich gemeinsam mit seinem Freund David Pinsent auf eine Reise durch Island.