Ein militärischer Aufstand im eigenen Land. Eine schlimmere Wendung konnte die ursprünglich geplante handstreichartige Unterwerfung der Ukraine kaum nehmen. Putin hat Russland und die eigene Herrschaft destabilisiert statt gestärkt. Das Kriegsziel rückt in weite Ferne.
Die Ukraine und Litauen glauben, dass Prigoschins Vormarsch die Chancen auf einen ukrainischen Sieg im Krieg erhöht. Derweil rät Erdogan Putin in einem Telefonat, «mit Menschenverstand» zu agieren.
Der Chef der Wagner-Truppe hielt sich stets von Kritik an Präsident Putin fern. Jetzt steht er ihm gegenüber. Selbst wenn der Aufstand scheitert, entstehen Risse im System.
Jewgeni Prigoschin ist mit bewaffneten Soldaten in die Stadt Rostow am Don vorgerückt. Moskau droht ihm mit bis zu zwanzig Jahren Haft und verstärkt die Sicherheitsmassnahmen. Die Lage ist unübersichtlich.
Jewgeni Prigoschin, der Chef der paramilitärischen Kampfgruppe Wagner, probt den Aufstand gegen die russische Generalität. In der südrussischen Stadt Rostow am Don besetzten seine Kämpfer militärische Gebäude.
Trotz westlichen Luftabwehrsystemen gingen in der Nacht auf Samstag die blutigsten Angriffe seit langem auf Kiew nieder. Am frühen Morgen wird ein Wohnhaus getroffen. Kurz darauf ist NZZ-Fotograf Dominic Nahr am Einschlagsort. Eine Fotoreportage aus Kiew.
Neue Zahlen zeigen, wie stark in erneuerbare Energien investiert wird. Dass immer mehr Milliarden fliessen, ist ein gutes Zeichen. Aber es reicht weder aus, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, noch nehmen die Investitionen weltweit gleich kräftig zu. Fossile Brennstoffe bringen kurzfristig auch noch mehr Geld.
Ein Angestellter der nationalen Steuerverwaltung IRS behauptet, die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Präsidentensohn Hunter Biden seien intern behindert worden. Das Justizministerium weist diese Darstellung zurück.
Das moldauische Verfassungsgericht hat die wichtigste prorussische Partei im Land verboten. Ein Ende der russischen Einflussnahme bedeutet das aber nicht.
Mit Joe Bidens Versprechern könnte man ein Buch füllen. Manche der Fauxpas sind lustig, manche seltsam, manche sorgten für internationale Verstimmung. Ist der amerikanische Präsident verwirrt, oder hat er einfach einen seltsamen Humor?
Die russischen Streitkräfte suchen händeringend nach Soldaten. Die Anwerbung in Strafkolonien soll zur gängigen Praxis der regulären Armee werden. In der Gesellschaft weckt das Befürchtungen.
Der stellvertretende Ministerpräsident in Budapest handelt mit Patriarch Kirill eigenmächtig die Freilassung von Ukrainern aus. Kiew reagiert wütend. Es geht um Ungarns «special relationship» mit Moskau und die ungarische Minderheit in Transkarpatien.
Die Angaben aus Moskau zu gefallenen Russen im Ukraine-Krieg sind unverlässlich, die Schätzungen des US-Militärs undurchsichtig. Deshalb hat die NZZ mit einem Kriegsexperten ein eigenes Schätzmodell entwickelt.
Im Süden rücken die Ukrainer zwar vor, doch die Russen kontrollieren den Himmel. Kiew muss deshalb abwägen, wie gross das Risiko von Verlusten ist, wenn die Offensive ausgeweitet wird.
Ein Militärexperte hat für die NZZ ausgerechnet, wie viele russische Soldaten gestorben sind. Die russischen Verluste visualisiert, Monat für Monat.
Mithilfe von Satellitenbildern, Fotoanalysen und Insiderberichten decken wir einige der Wohnsitze von Russlands Präsident Wladimir Putin auf – auch solche, von denen das russische Volk nichts wissen soll.
Die Ukraine will noch in diesem Jahr Beitrittsgespräche mit Brüssel führen. Das ist mehr als fraglich. Ein Zwischenbericht der Kommission stellt dem Land schwache Noten aus.
Russlands Justizministerium hat den WWF und vor einem Monat bereits Greenpeace zu «unerwünschten Organisationen» erklärt. Das entspricht politischer Logik – und ist voller Symbolkraft.
Nach elf Jahren übergibt Laurent Berger die Führung der CFDT an seine Stellvertreterin Marylise Léon. Sie dürfte Frankreichs grösste Gewerkschaft im gleichen Stil weiterführen.
Die Staatsanwaltschaft will die Geburtsurkunden von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern anfechten. Die Regierung in Rom verteidigt das Vorgehen, die Opposition schäumt, das Land ist in Aufregung.
Emanuela Orlandi ist vor vierzig Jahren spurlos verschwunden. Sowjetische Agenten, die Mafia und pädophile Geistliche standen im Visier der Ermittler. Was geschah damals, und was wusste Papst Johannes Paul II. über das Schicksal der 15-Jährigen? Emanuelas Bruder Pietro hat nie aufgehört, nach der Wahrheit zu suchen.
Armut treibt Guatemalteken in Massen zur Auswanderung in die USA. Die Regierung unternimmt kaum etwas dagegen. Doch Bauern in funktionierenden Produktionsgenossenschaften verlassen ihr Land kaum.
Vor dem Obersten Wahlgericht in Brasilien hat ein Prozess gegen den früheren Präsidenten begonnen wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien über angebliche Manipulationen im elektronischen Wahlsystem.
Aussenminister Blinken war kaum von einer China-Reise zurück, als Biden die Kritik an Xi äusserte. Peking reagiert empört und bezeichnet die Aussage als «absurd und extrem unverantwortlich».
Seit der Supreme Court vor einem Jahr die liberale Regelung des Schwangerschaftsabbruchs gekippt hat, gelten vielerorts drastische Verbote. Für die Republikaner ist das ein Triumph nach jahrzehntelangem Kampf, der sich aber als Bumerang erwiesen hat.
Hunter Biden ist geständig, Steuern hinterzogen und Falschangaben gemacht zu haben. Es ist der vorläufige Höhepunkt und vermutlich der Schlusspunkt einer politisch motivierten, von Donald Trump angestrengten Untersuchung. Das Ziel hat sie erreicht.
Der Sohn des libyschen Ex-Diktators, der 2008 für eine Krise zwischen Libyen und der Schweiz gesorgt hatte, wird seit acht Jahren in Libanon ohne Gerichtsurteil festgehalten. Nun wehrt er sich mit einem Hungerstreik.
Die Allied Democratic Forces sollen laut einem Uno-Bericht über ein internationales Geflecht Geld vom Islamischen Staat erhalten haben. Die Verbindungen zwischen internationalen Terrororganisationen und ihren afrikanischen Ablegern sind undurchsichtig.
Seit rund 15 Monaten intensiviert sich die Gewalt im Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensern. Israelische Politiker fordern nun eine grossangelegte Militäroperation. Derweil treibt die Regierung von Ministerpräsident Netanyahu den Siedlungsbau voran.
Die Kämpfer der Unabhängigkeitsbewegung STC im Süden Jemens sind eigentlich Teil der Anti-Huthi-Koalition. Doch schon seit Jahren arbeiten sie auf die Errichtung eines eigenen Staates hin. Dank der iranisch-saudischen Annäherung schöpfen sie nun Hoffnung.
Afrikanische Staaten erhoffen sich von einer eigenen Weltraumindustrie bessere Daten zum Klimawandel. Eine Basis am Horn von Afrika ist das bisher ehrgeizigste Projekt auf dem Kontinent – und geopolitisch heikel.
Wenn sich die beiden Staatschefs in Washington treffen, wird es weniger um Menschenrechte gehen. Dafür umso mehr um die militärische Partnerschaft.
Die indischen Ambitionen lassen sich kaum irgendwo besser erklären als an der G-20-Konferenz in Srinagar. Beobachtungen von einer Pressereise.
Vorwürfe, dass Klagen wegen sexueller Belästigung nicht richtig verfolgt wurden, treffen vor allem die progressive Regierungspartei. Denn von ihr wird mehr erwartet.
Im vergangenen Jahr haben sich die Fluchtrouten verändert: Pakistaner und Bangalen reisen nicht mehr über Land nach Europa – sie fliegen über Umwege nach Libyen.
Der Peking-Besuch des amerikanischen Aussenministers brachte zwar keinen Durchbruch bei der Reparatur der schwer gestörten Beziehungen, doch immerhin eine vorsichtige Annäherung. Das ist gut so.
Der Mitgründer der Agentur Magnum wollte 1948 bei der Gründung des neuen Staates unbedingt dabei sein. Was ihn bewegte, war aber nicht die Darstellung der Ereignisse.
Der Streit um die Justizreform weist tief in die israelische Geschichte. Seit seiner Gründung prägen den Staat Konflikte um seine Identität und seinen Aufbau.
Der Duce versprach eine Revolution, sie endete in der Katastrophe. In Propagandafilmen und auf Propagandafotos wird das Wesen des Faschismus sichtbar.
Die Begegnung mit der britischen Premierministerin Thatcher war für Michail Gorbatschow ein Schlüsselmoment seiner Karriere. Seine Persönlichkeit spielte die entscheidende Rolle.
Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms sind die Menschen in der Region Cherson dringend auf Hilfe angewiesen. Wegen andauernder Angriffe haben viele westliche Hilfsorganisationen die Stadt verlassen – zurück bleiben lokale Gruppen.
Zehntausende verschwanden während der argentinischen Militärdiktatur. Manche Opfer liess die Junta lebend aus Flugzeugen abwerfen. Jetzt bringen Hinterbliebene eine der Maschinen zurück – auch, weil die Verbrechen geleugnet werden.
Schon lange hoffen die Ukrainer darauf, dass Putins Russland zerfällt. Freude und Spott über Prigoschins Coup sind gross. Und der Blick geht schon weiter in die Zukunft.
Anfangs waren die verschiedenen «Freiwilligeneinheiten» für den Kreml eine willkommene militärische Ergänzung – jetzt fordert ihn der mächtigste Anführer heraus: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Der russische Präsident kündigt eine harte Reaktion an.
Am Samstag waren Wagner-Kämpfer unterwegs Richtung Moskau. Am Abend hat Söldnerchef Prigoschin den Vormarsch gestoppt. Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Sein Machtgeflecht kollabiert, der Aufstand Prigoschins gegen die Armeeführung richtet sich in Wahrheit gegen den Präsidenten. Auch wenn der Milizenchef seine Kraft überschätzt – er könnte eine wuchtige Dynamik gegen den Diktator im Kreml auslösen.
Nach der gefährlichen Zuspitzung der Lage über Nacht wird klar, dass es sich kaum um ein Scheinmanöver in Russland handeln kann. Und dass dies das Ende der Wagner-Truppen bedeuten dürfte.
Der Konflikt zwischen der Söldnertruppe Wagner und der russischen Armee ist in eine offene Konfrontation ausgeartet. Gegen Prigoschin wurde ein Haftbefehl erlassen.
Der Name Ríos Montt steht für Massenvergewaltigungen und Massaker. Doch das ist vielen Menschen egal, sie wollen jemanden, der mit harter Hand regiert.
Die Griechen hätten das Unglück im Mittelmeer erst ausgelöst, sagen übereinstimmende Berichte. Was ist genau passiert? Zwei Überlebende sprechen über den Hergang der Katastrophe.
Auf offener Strasse gehen Dutzende von libanesischen und syrischen Kriminellen aufeinander los. Zuletzt eskalierte der Konflikt vor allem im Ruhrgebiet. Nun will die Innenministerin eingreifen – und sorgt damit vor Ort für Ärger