Der Sieg der Taliban stellt die Länder der Region vor neue Tatsachen. Welche Bedeutung hat Afghanistan für sie? Welche Beziehungen unterhielten sie zur bisherigen Regierung? Und: Wie stehen die regionalen Mächte zu den Taliban?
Nach der Machtübernahme in Afghanistan verspricht die Führung der Islamisten Frieden und Versöhnung. Doch die Realität an der Basis sieht anders aus.
Infolge der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban wird der Zivilbevölkerung und vor allem den Frauen Afghanistans eine düstere Zukunft prophezeit. In den 1960er Jahren herrschte eine ganz andere Stimmung, wie unsere Bildstrecke zeigt.
Die ostsibirische Metropole Krasnojarsk leidet unter hoher Luftverschmutzung. Bürgerinitiativen haben die Verursacher des Smogs identifiziert und fordern mit einer Klage die Politik heraus. Dabei bewegen sie sich auf einem schmalen Grat.
Saudiarabien finanzierte den Jihad gegen die Sowjets in Afghanistan, und es gehörte zu den wenigen Ländern, die nach 1996 das Emirat der Taliban anerkannten. Heute erwischt die Rückkehr der Gotteskrieger das Mutterland des Islams aber auf dem falschen Fuss.
Der Triumph der Taliban ist eine Demütigung für die nordatlantische Allianz. Seit Jahren tat sie fast nichts anderes mehr, als afghanische Soldaten auszubilden – die quasi kampflos das Feld räumten. Für Generalsekretär Stoltenberg trägt in erster Linie die gestürzte Regierung die Schuld an der Niederlage.
Dennis und Patrick Weinert reisen Mitte Juli für Dreharbeiten für «NZZ Format» nach Afghanistan, um die Wochen vor dem definitiven Abzug der Amerikaner zu dokumentieren. Dann geht alles ganz schnell.
Aus Kabul sind bisher keine Grausamkeiten gemeldet worden, gezielte Tötungen ebenfalls nicht. Ob es dabei bleibt, wenn die Taliban das Land tatsächlich regieren, wird sich allerdings erst noch weisen müssen.
Jeden August ziehen sich die führenden Kader Chinas nach Beidaihe zurück: zum Entspannen und zum Pläneschmieden. Der verschlafene Küstenort wird dann zur Hochsicherheitszone.
Präsident Biden wird zu Recht kritisiert, dass der beschlossene Truppenabzug in unnötigem Chaos und Demütigung der USA endete. Doch die Mission des Westens in Afghanistan war in vielerlei Hinsicht schon längst gescheitert.
Statt zurückzukrebsen, ging der amerikanische Präsident in einer Rede an die Nation in die Offensive. Das kam nicht überall gut an. Berechtigter Kritik steht ein seltsamer Gedächtnisverlust der Republikaner gegenüber.
Mehr als 208 Millionen Menschen sind laut der Johns-Hopkins-Universität weltweit positiv auf das Virus getestet worden. Über 4,3 Millionen Infizierte sind gestorben. Rund 4,7 Milliarden Impfdosen wurden weltweit verabreicht.
Die Zahl der radikalen Impfverweigerer nimmt ab. Doch die Diskussion um Impfpflicht und «Green Pass» ist schrill.
Israel zieht seinen diplomatischen Vertreter aus Warschau ab. Die Verjährungsfrist eines Gesetzes zur Rückgabe von Eigentum diskriminiere jüdische Opfer aus dem Zweiten Weltkrieg.
Am 13. August 1961 begann die DDR, ihre Bürger einzusperren. Dass die Mauer lange stehen würde, konnte sich damals kaum einer vorstellen. Zwei Zeitzeugen blicken zurück.
Vor sechzig Jahren wurde in Frankfurt am Main mit Salah Ben Youssef der schärfste Kritiker des damaligen tunesischen Präsidenten Bourguiba erschossen. Doch die Aufklärung des Verbrechens stockt bis heute, sowohl in Tunesien als auch in Deutschland.
Die Gegner des Gesundheitspasses mögen in Frankreich an Zulauf gewinnen. Doch der Druck der Behörden wirkt auch anderswo: Immer mehr Franzosen lassen sich impfen. Derweil fragen sich Experten und Politiker, woher die deutlichen regionalen Unterschiede kommen.
Nach dem schweren Erdbeben tobt der Tropensturm «Grace» über dem Südwesten Haitis. Bereits sind fast 2000 Tote zu beklagen, und nun steht das Katastrophengebiet auch zum Teil unter Wasser. Hilfsorganisationen versuchen, ihre Rettungsmassnahmen zu koordinieren.
Die jahrelangen Ermittlungen im riesigen Korruptionsfall Lava Jato seien verantwortlich für Brasiliens wirtschaftliche Krise – und nicht die Korruption selbst. Lula will der Justiz eine Mitverantwortung am wirtschaftlichen Niedergang nach dem Ende der Linksregierung in die Schuhe schieben.
Trotz steigenden Corona-Zahlen werden in Kanada am 20. September Neuwahlen stattfinden. Premierminister Trudeau zeigt sich zuversichtlich. Die Opposition dagegen wirft ihm vor, politische Spielchen zu spielen.
Der Plan eines ehrenhaften Abzugs der USA zerfällt innert Tagen. Es bleibt nur noch die Verstärkung der Truppen zur Evakuierung der eigenen und der verbündeten Diplomaten. Dahinter steckt die Überzeugung, Afghanistan sei ein hoffnungsloser Fall.
Die amerikanische Regierung gibt Geld aus, als ob es kein Morgen gäbe. Rekordschulden und Defizite spielen anscheinend keine Rolle. Dabei zehrt die Inflation im wirtschaftlich überhitzten Umfeld schon an den Ersparnissen. Ein grosser Erfolg wäre es, wenn es endlich gelänge, die Infrastruktur zu modernisieren.
Hakainde Hichilema siegt gegen einen Amtsinhaber, der sich nach dem Drehbuch von Donald Trump gegen die Niederlage stemmte.
Das Ausmass der Katastrophe ist nicht vergleichbar mit der Explosion im Hafen von Beirut vor einem Jahr. Doch die Ursache ist dieselbe: eine allumfassende Korruption und eine verantwortungslose Elite, die das Land immer weiter in den Untergang führt.
Der Libanon erlebt die schwerste Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Die Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut vor einem Jahr verschärfte die Lage. Jetzt schockt eine neue Detonation das Land.
Mit Amir-Abdollahian übernimmt ein Diplomat das Aussenministerium in Teheran, der beste Beziehungen zu den Revolutionswächtern unterhält. Eine Abkehr von der konfrontativen Aussenpolitik in Syrien, im Irak und in Jemen ist mit ihm nicht zu erwarten.
Fast nirgendwo auf der Welt gibt es derzeit mehr Hinrichtungen als in Ägypten. Die Todesurteile erfolgen oft nach unfairen Prozessen und erzwungenen Geständnissen. Nicht nur die Islamisten trifft die Willkür, wie der Fall eines Mönches zeigt.
Die Leidtragenden unter der neuen Herrschaft der Taliban dürften vor allem die Frauen sein, sagt Michael Kunz vom Verein Afghanistanhilfe. Die Versprechungen der Taliban seien wenig glaubwürdig.
Eine kleine Führungsriege, effiziente Organisationsstrukturen und eine äusserst aktive Propagandamaschine gehören zum Erfolgsrezept der Taliban.
In Kep-sur-Mer in Kambodscha trafen sich einst die französischen Kolonialisten, die Bourgeoisie Indochinas sowie der Königshof des Landes. Hunderte verfallener Villen sind stumme Zeugen dieser scheinbar glanzvollen Zeit – aber auch vom Trauma der Roten Khmer.
Die Geschichte der Islamischen Republik ist eine von Korruption und Verdrängung.
Um vor den Taliban zu fliehen, haben Hunderte Afghanen das Rollfeld gestürmt. Mindestens fünf Personen sterben. Videos zeigen die Verzweiflung der Menschen.
In waghalsigen Aktionen flüchteten während des Zweiten Weltkriegs Hunderte Norweger über die Nordsee auf die britischen Shetland-Inseln. Eine zentrale Rolle spielte eine spektakuläre Geheimoperation, die mit getarnten Booten den norwegischen Widerstand ausrüstete und Dissidenten die riskante Flucht ermöglichte.
In einer überraschenden Aktion nahmen die USA 1971 direkte Gespräche mit dem Mao-Regime in Peking auf. Sie befreiten China damit aus der Isolation und gaben der Weltpolitik eine neue Richtung, die sich bis heute auswirkt.
Dass sich Militärs mit kaum verhohlenen Putschdrohungen in die französische Politik einmischen, schockiert. Doch es kommt nicht von ungefähr. Seit dem Krieg haben die Generäle bereits zweimal in einer Krise selbst die Führung übernommen.
Der Vater und die politischen Spannungen der späten Donaumonarchie prägten seine Kindheit und Jugend. Das Österreich seiner wahnhaften Traumwelten begleitete Hitler bis zu seinem Tod.
Die Taliban greifen nach der Macht in Afghanistan. Die Bilder der vergangenen Tage zeigen den ungebremsten Vormarsch der radikal-islamischen Milizen.
In Liverpool haben sie weitergebaut, obwohl die Unesco drohte, der Stadt den Weltkulturerbe-Titel zu entziehen. Jetzt ist er weg. Eine Geschichte über Korruption, Ignoranz und schlechten Geschmack.
Der geflüchtete afghanische Präsident wehrt sich gegen Behauptungen, er habe viel Geld aus seiner Heimat mitgenommen. Die News im Ticker.
Die USA werden allen Bürgerinnen und Bürgern eine Auffrischungsimpfung anbieten. Auf Kreta steigen die Fallzahlen stetig. Internationale News im Ticker.
Europas Regierungen ringen um eine Strategie, wie mit der afghanischen Flüchtlingskrise umzugehen ist. Klar ist: Die Flüchtlinge sollen nicht kommen. Denkbar sind Deals mit dem Iran oder Pakistan – nach dem Vorbild des Türkei-Pakts.
Der Erfolg der radikalislamischen Miliz liegt auch an ihrem Reichtum. Sie nimmt jährlich mehr als eine Milliarde Dollar ein – vor allem mit illegalen Aktivitäten.
Bereits vor dem Fall von Kabul sind Millionen Afghaninnen und Afghanen aus dem Land geflohen. Ihnen möchten nun viele folgen. Der Weg nach Europa aber wird immer schwieriger.
Die Angst vor einem Terror-Emirat in Afghanistan ist verfrüht. Aber klar ist, dass der Sieg der Taliban Islamisten in aller Welt beflügelt.
Eine Ausreise war zuerst per Charterflug geplant. Nun hofft das EDA auf Hilfe von befreundeten Staaten.
In Pakistan wird der Sieg der Taliban eher mit Freude als Bestürzung aufgenommen. Das mächtige Militär hat seit Jahren geduldet, dass islamistische Terroristen im Land untertauchen. Das könnte sich auf Dauer rächen.
Der US-Präsident steckt in der grössten Krise seiner bisherigen Präsidentschaft. Trotzdem verteidigt er seinen Beschluss, die US-Truppen abzuziehen – und zeigt plötzlich ganz andere Seiten. Eine Auswahl.